Einsiedler Schulen: 3. Schule & Neue Schule
Die vier Einsiedler Schulen auf einer recht bekannten Lithografie aus dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts.
- Wir sehen oben links die sogenannte “König-Schule”, umgangssprachlich benannt nach einem Lehrer mit Namen König. Das Gebäude ist heute ein Mehrfamilienhaus und postalisch der Kirchgasse 5 zugeordnet. Für weitere Details siehe ebenda.
- Oben rechts die “Kirchschule”, so genannt, da das 1829 fertig gestellte Gebäude in seiner Funktion als Schule von der Kirche betreut wurde. Hier muss angemerkt werden, dass das Volksschulwesen seit Jahrhunderten der Kirche oblag. Auch dieses Gebäude hat sich bis heute erhalten … die meisten kennen es als “Kantorat”. Es befindet sich unterhalb der Kirche in der Kirchgasse 6.
Kommen wir aber nun zum eigentlichen Teil dieser recht großen Seite und befassen uns sogleich mit der links unten abgebildeten “3. Schule” oder auch (damals) “Alte Schule”.
Per Gesetz bestimmte das Königreich Sachsen im Jahre 1835, dass fortan das gesamte Schulwesen den jeweiligen Gemeinden oblag. Diese trugen dann die Verantwortung für alle damit im Zusammenhang stehen Angelegenheiten, die mit dem Bau der Schulen begannen und über deren Unterhaltung, der Überwachung der achtjährigen Schulpflicht bis zu Bezahlung der Lehrer reichten. Die Gemeinden bildeten dazu sogenannte Schulvorstände, denen lag dann die Aufsicht über diese Volksschulen ob.
Ende der 1860er Jahre zeichnete sich in Einsiedel ab, dass die oben erwähnte König-Schule an die Grenze ihrer Kapazität gelangte. So beriet man im Gemeinderat 1872 über den Neubau einer Schule. Es sollte ein großes Schulhaus mit acht Klassenzimmern werden.
1873 kaufte man dafür vom Pfarrlehn die Parzelle Nr. 142 für 400 Taler und die Parzelle Nr. 147 für 600 Taler.
Am 7. August 1873 war die Grundsteinlegung. Die Übernahme der Schule erfolgte am 16. Oktober 1874.
Hierbei gab es auch gleich Diskrepanzen mit dem Baumeister Robert Schober. Man fand das außerhalb liegende Abtrittsgebäude nicht in Ordnung, da von diesem eine starke Geruchsbelästigung ausging. Restzahlungen an Schober wurden erst mal auf Eis gelegt, da auch die geschätzten Gesamtkosten von 4.000 Talern beträchtlich überschritten worden waren.
Mit dem neuen Schulgebäude waren jetzt allerdings die Voraussetzungen geschaffen, um alle acht Klassenstufen in einzelnen Zimmern zu unterrichten. Postalisch fanden wir die Schule damals übrigens unter der Kirchgasse 10.
Links und auch auf dem Bild darüber sehen wir zwei Lithografien vom Schulgebäude neben der Kirche, beide etwa um 1900.
Zu dieser Zeit erreichte die Einsiedler Bevölkerung ein weiteres Wachstum, so das sich bereits abzeichnete, das die nunmehr 25 Jahre alte Schule bald nicht mehr für die Einsiedler Kinder ausreichen würde.
Der ursprüngliche Gedanke, das bestehende Gebäude durch einen Anbau zu erweitern, wurde beizeiten wieder fallen gelassen und ein Neubau geplant.
Ein Klassenraum nach 1900, man beachte die Gasbeleuchtung.
(Foto: Jürgen Krauß)
Am 14. Januar 1902 besichtigt der Schulvorstand das künftige Baugelände und stellt am 17. Februar d. J. einen Antrag auf Schulneubau bei der königlichen Bezirksschulinspektion zu Chemnitz.
Der Architekt Wenzel Bürger, welcher den Neubau geplant hatte, wird von der Bezirksschulinspektion zusammen mit dem Einsiedler Schulvorstand am 14. April 1902 zu einer mündlichen Erörterung eingeladen. Man behandelt hier das Bauplatzproblem, die Größe des Neubaus und die Winkelstellung von alter und neuer Schule.
Wenzel Bürger hatte sein Projekt bis ins Detail ausgearbeitet und am
28. Juni 1902 zur Genehmigung bei der königlichen Amtshauptmannschaft in Chemnitz eingereicht. Diese genehmigte den Bau einen Monat später, am 28. August. Am 12. Dezember 1902 erhielt der Einsiedler Schulvorstand einen Kredit von 130.000 Goldmark zur Finanzierung des Projektes. Letztendlich werden die Kosten geringer ausfallen und 118.085,96 Mark betragen.
Das obenstehende Foto (um 1930) zeigt uns deutlich die spätere Winkelstellung der beiden Schulgebäude.
2. Oktober 1902
Die Grundsteinlegung wird mit einem Festakt begangen und bereits am 12. Dezember des gleichen Jahres kann das Bauheben gefeiert werden. Mit Beginn des Jahres 1903 erfolgt der Innenausbau. Alle Räume erhielten Parkettböden, die von einer Weimarer Spezialfirma verlegt wurden. Die eingebaute Niederdruckdampfheizung war zu damaliger Zeit der Höhepunkt der technischen Innovation in diesem Segment.
Am 24. September 1903 ist die Schule fertiggestellt und wird feierlich eingeweiht. Schulleiter, Lehrer und zu diesem Zeitpunkt 821 Kinder begehen dieses Ereignis mit einem Schulfest.
Dieses Gebäude mit seiner enormen Ausschmückung der Fassaden, mit dem Turm und der hohen Fensterfront zeigt uns deutlich die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinde Einsiedel am Beginn des 20. Jahrhunderts.
Drei Jahre vorher war erst das ebenso prächtig gestaltete Rathaus eingeweiht worden.
Im Jahre 1912 hat die Schule um die 830 Kinder und bestand aus sieben Volksschulstufen mit zwei bis drei Parallelklassen. Einzelne Klassen wiesen Stärken von bis zu 30 Kindern auf.
Direktor ist Otto Robert Uhlig, ihm stehen neun fest angestellte und drei Hilfslehrer zur Seite. Weiterhin eine Handarbeitslehrerin und eine Kochschullehrerin. Letztere sehen wir hier auf dem Foto links im Jahre 1916 in der Schulküche im Kellergeschoss.
In Handarbeit und Kochen wurden nur die Mädchenklassen unterrichtet.
(Foto: Heinz Mütze)
1912 wurde auch die große und repräsentative Schulturnhalle fertig gestellt.
➡ Siehe dazu den ergänzenden Artikel: Schulturnhalle Einsiedel
Zwei von unzähligen Klassenfotos, die im Laufe so vieler Jahrzehnte aufgenommen wurden. Beide stammen wohl aus den 1910er Jahren, die Anordnung, will sagen, die Gruppierung vom Lehrer in der Mitte, auf einem Stuhl thronend, umgeben von seiner Klasse, entsprach dem Zeitgeist.
Es handelt sich um Studioaufnahmen bei einem professionellen Fotografen (vielleicht Förster, Harthauer Weg 1?). Der verrutschte Teppich auf dem Foto rechts sollte da nicht vorkommen…
(Fotos: links Klaus Gagstädter, rechts Heinz Mütze)
Aus dem Jahre 1920 stammt die nebenstehende Postkarte, zu dieser Zeit war die Schülerzahl auf 550 gesunken. Sie stieg bis 1932 wieder auf 694 Kinder.
Vieles änderte sich mit der am 30. Januar 1933 an die Macht gelangten Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Im gesamten Reich erfolgte ab sofort die Bildung im nationalsozialistischem Sinne, die Mädchen und Jungen organisierte man in Hitlerjugend und BDM.
Freilich war der Lehrstoff in Schule und Jugendorganisation auf die Machthaber im Staate zugeschnitten. Oben links der Jahrgang 1926, die Klasse 4 im Jahre 1936, daneben die Jungmädelgruppe auf dem Schulhof, ebenfalls 1936.
(Fotos: links Ingobert Rost, rechts Gabriele Hähle)
Ein Klassenfoto, es datiert auf den 19. März 1934.
(Foto: Torsten Eisen)
Einige Klassenzimmer im Schulgebäude wurden einem bestimmten Thema zugeordnet und entsprechend ausgestaltet, es gab ein “Wehrmachtszimmer”, ein “HJ-Zimmer” und ein “Jungfliegerzimmer”.
Links ein Festwagen vor dem Schulgebäude, welcher mit Girlanden und allerlei Symbolik des Drittes Reiches geschmückt ist. Der Grund ist leider nicht erkennbar.
(Foto: Torsten Richter)
Der Standort der Schule oben auf dem Berg, vom Ortszentrum aus gut sichtbar, prädestinierte das Gebäude geradezu für Propagandazwecke.
Das Foto hier links zeigt uns die Schule mit Werbebannern zur Volksabstimmung für den Anschluss Österreichs am 10. April 1938.
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges änderte sich vieles, unter anderem fünf Lehrer wurden zur Wehrmacht eingezogen. Um diesem Mangel zu kompensieren, wurden Klassen zusammengelegt.
Mangel an Kohlen bedingten im Winter 1940/41 eine Schließung der Schule bis in den April.
Indes … die Kultur kam offensichtlich trotzdem nicht zu kurz: Schulmusik im Jahre 1941.
(Foto: Jürgen Krauß)
Das Kellergeschoss im Schulgebäude diente später im Krieg als Luftschutzkeller. Viele Einsiedler machten sich auf den Weg dorthin, wenn im Radio die Musik abbracht und der Sprecher verkündete, dass Bomberverbände über Braunschweig und Hannover ins Reichsgebiet eingeflogen sind. Nun folgte ein monotones “tack – tack – tack…” aus dem Radio und jeder machte sich bereit, Unterschlupf vor dem Bombenterror zu suchen, auch wenn das Ziel dieser Verbände in diesem Augenblick noch nicht absehbar war.
Links auf dem Foto sehen wir eine Feuerwehrübung Ende der 1930er Jahre am alten Schulgebäude. Doch mit dem flächendeckenden Angriff am 5. März 1945 wurden derartige Löscheinsätze Makulatur. Wenn ein ganzer Ort brennt, zeigt sich die Machtlosigkeit der Feuerwehr deutlich, auch wenn deren Einsatzwille selbstverständlich unbestritten ist…
(Foto: Doris Großmann)
Mit Fortschreiten des Krieges und der ständig forcierten Zunahme der Bombardierungen des Reichsgebietes wurde das alte Schulgebäude ab 1941 Unterbringungs- und Unterrichtsraum für Schüler, die im Zuge der Kinderlandverschickung (KLV) nach Einsiedel kamen.
Über die Einsiedler KLV-Zeit liegen Daten und Dokumente sowie ein sehr interessanter Zeitzeugenbericht vor, zu erreichen durch Click auf das Propagandaplakat.
Die Zeichnung rechts vom Dezember 1945 verdeutlicht uns eindringlich das Erbe dieses Krieges, das alte Schulgebäude völlig zerstört, das neue fast unbeschädigt. Hier waren durch die Druckwellen Türen und Fensterscheiben zu Bruch gegangen und ein Teil des Daches war zerstört… Geringfügigkeiten, wenn man sich die anderen Gebäude im Ort ansah.
Der Schulunterricht kam zum Ruhen und wurde erst am 1. Oktober 1945 unter katastrophalen Bedingungen wieder aufgenommen.
Den Einsiedler Heimatforscher Richard Möbius holte man aus dem Ruhestand zurück, er wurde neuer Direktor. Zwei Lehrer waren im Kriege gefallen, alle anderen fielen der nun einsetzenden Entnazifizierungswelle bis Ende 1945 zum Opfer und wurden entlassen. Ein weiterer älterer Lehrer wurde Möbius zur Seite gestellt, sukzessive kamen sogenannte Neulehrer (…ohne pädagogische Erfahrung) dazu.
Erneut fiel der Unterricht vom Dezember 1945 bis Februar 1946 aus, Kohlemangel und fehlende Fensterscheiben waren die Ursache. Dies sollte in den Folgejahren noch öfter vorkommen. Die Kinder holten sich ihre Aufgaben dann nach Hause, um sie dort zu erledigen.
(Zeichnung: Walter Viertel)
Der allgemeine Mangel an allem war bis 1948 deutlich zu spüren, dann entspannte sich die Situation geringfügig. Richard Möbius ging Anfang diesen Jahres endgültig in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Heinz Hermann.
1949 erhielt die Einsiedler Schule der Namen “Carl von Ossietzky”.
Das Foto zeigt den Jahrgang 1940 als Klasse 5 etwa im Jahre 1950. Sämtliche Personen auf diesem Foto sind identifiziert.
Der abgebildete Lehrer, Wilfried Neubert, siedelte im August 1960 mit seiner ganzen Familie in die BRD über und lebte fortan in Iserlohn.
Links:
Schulanfangsfeier 1955.
Die Reste der Grundmauern der in Krieg zerstörten alten Schule, deren Trümmer aber längst abgetragen waren, sind hier noch gut erkennbar.
(Foto: Christine Franke)
Rechts das Schulgebäude ebenfalls im Jahre 1955.
(Foto: Hans Morgenstern)
Die 1950er Jahre waren geprägt von umfassenden Veränderungen in jedweder Hinsicht, diese betrafen keineswegs nur den Schulsektor in Einsiedel.
Bereits in den 1950er Jahren und dann 1965 durch das „Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem“, wurde das Bildungssystem in der DDR grundlegend reformiert. Es entstand die allgemeinbildende “Polytechnische Oberschule” (POS), vorerst mit acht, ab Anfang der 1970er Jahre mit zehn Klassenstufen. 1960 bis 61 erfolgte auf dem Standort der ehemaligen Dritten (…der “alten”) Schule ein Schulerweiterungsbau, der 1962 vom Kreisschulrat an die Gemeinde übergeben wurde.
Dieser Erweiterungsbau ist ausreichend dokumentiert.
Links die frühe Phase, die ersten Mauern sind im Entstehen.
(Foto: Torsten Richter)
Rechts: Vom Kirchturm aus aufgenommen (…der zum Zeitpunkt auch eine neue Turmhaube bekam). Das zweite Stockwerk wird errichtet.
(Foto: Hans Morgenstern)
Der Rohbau ist fast fertig. Hier auch noch einmal gut zu erkennen der unabhängig vom Schulneubau zeitgleiche Bau der Einsiedler Kirchgemeinde mit der Wiedererrichtung des Kirchturmes.
(Foto: Bernd Obermaier)
Links der Rohbau im Jahre 1961. Zum Zeitpunkt fehlt noch der Verbindungsbau zwischen den beiden Gebäuden.
(Foto: Jürgen Bongardt)
Dieser Verbindungsbau wird in späteren Jahren noch einmal aufgestockt und beherbergt fortan das Direktorenzimmer.
An der Vorderfront dieser Aufstockung schuf 1970 der Einsiedler Künstler Michael Morgner die mythologische Figur des Prometheus in einem Bleiglasfenster (Bild oben rechts). Die damaligen Kinder wählten aus mehreren Entwürfen das entsprechende Motiv aus.
Oben links noch einmal der Verbindungsbau zwischen beiden Schulgebäuden Ende der 1960er Jahre und daneben am 15. Juni 2008. (Foto links: Willi Fiebig)
Am 22. April 1976 wurde ein weiterer, neu errichteter Anbau an der Rückseite (Westseite) der beiden Schulen übergeben.
In dem Anbau befand sich im Kellergeschoss der Schulhort, im Erdgeschoss war ein Klassenraum (vor allem für die Fremdsprachen Russisch und Englisch) und im Obergeschoss die Hausmeisterwohnung und Toiletten. Das Foto links ist vom 5. Juni 2006.
2010 begann eine umfassende Sanierung dieses Anbaus, links eine Aufnahme vom 18. April 2010.
Rechts der fertig sanierte Anbau am 29. Januar 2012. Deutlich erkennen wir die Umrisse des Gebäudes vor der Sanierung, die sich an der Mauer der alten Schule abzeichnen.
Die Verschmälerung des Übergangs zwischen den beiden Gebäuden wurde im Hinblick auf die historische Bausubstanz der alten Schule gewählt, die zwei nunmehr wieder freigelegten Fenster dort sollen bei einer geplanten Sanierung dieses Hauses wieder nutzbar werden.
In diesem vorstehend beschriebenen Anbau gab es von 1976 an nun endlich moderne Toiletten innerhalb des Schulgebäudes und das über 100 Jahre alte Abtrittsgebäude wurde abgerissen. Links sehen wir diese alte Toilettenanlage auf einem Foto etwa um 1940 (Feuerwehrübung), daneben die gleiche Stelle am 5. Juni 2006.
(Foto links: Doris Großmann)
Mit dem Ende der DDR 1990 endete auch die Ära der POS, es gab ab sofort wieder in Einsiedel eine Grund- und eine Mittelschule, aber eben nur vorerst…
Die Dächer beider Schulen waren zu diesem Zeitpunkt in schlechtem Zustand, der Turm der alten Schule wegen Baufälligkeit gesperrt. Schlimmer noch war der nun einsetzende Hickhack um die Mittelschule. Vorerst mit Sitz in Dittersdorf (Außenstelle Einsiedel), später, 1994 im Zuge der Kreisreform als Außenstelle zu Burkhardtsdorf gehörend, kam Einsiedel 1997 zur Stadt Chemnitz und wurde Außenstelle der Mittelschule Harthau.
Mit dem Schuljahr 2001/02 lief auf Grund viel zu geringer Schülerzahlen die Mittelschulausbildung in Einsiedel aus. Fortan wurden nur noch die Grundschüler der Klassenstufen 1 bis 4 in diesen Gebäuden unterrichtet.
Und so schleppte sich die Einsiedler Schule von Jahr zu Jahr. Die Gefahr, komplett geschlossen zu werden, tauchte immer wieder auf neu auf und immer wieder gab es einen Ausweg. Mangelnde Kinderzahl, Direktiven aus dem Dresdner Kultusministerium und Entscheidungen des Chemnitzer Stadtrates (z.B. Gliederung der Schulbezirke) ließen all die Jahre keine Ruhe aufkommen.
2003 konnte das 100jährige Jubiläum begangen werden,
zehn Jahre später nagt an der kleinen Gedenktafel an der Gebäudevorderfront schon der Zahn der Zeit.
Trotzdem wurden aber auch immer wieder kleine Arbeiten und Instandsetzungen durchgeführt. Hier nebenstehend die Erneuerung des Geländers (Foto vom 29. Januar 2012), welches Neues und Modernes mit dem Alten (die Mittelsegmente) verknüpft.
Für das Jahr 2014 wurde schließlich eine umfassende Sanierung vieler Häuserteile, vor allem der Fassaden an beiden Gebäuden, angekündigt.
Und das ist auch erfolgt.
Rechts die entsprechende Bautafel, unten zwei Aufnahmen vom 21. September 2014.
24. März 2017, ein Freitag. Gegen 12:10 Uhr gab es eine Bombendrohung gegen die Grundschule. Obwohl der Unterricht bereits beendet war, befanden sich noch etwa 90 Hortkinder im Gebäude. Der Schreck und das Entsetzen war berechtigterweise groß, gefunden wurde -wie meist in solchen Fällen- nichts.
Ausführlicher berichtet die „Freie Presse“ dann am Folgetag noch einmal von dem Vorfall und zitiert eine namentlich benannte, zum Zeitpunkt 47jährige Mutter. Diese trägt vor, dass es zu ihrer Schulzeit auch schon Bombendrohungen gegeben habe und sie sich als Kind über den Unterrichtsausfall gefreut habe. Heute sehe sie dies natürlich anders.
Nun stellt sich die Frage, wo ist diese Frau zur Schule gegangen? In Einsiedel sicher nicht. Im Laufe unserer zehn Schuljahre hier gab es mehrere Feueralarme, manchmal auch mit „Rauchbomben“, sämtlich geplant und ausgeführt als Übung.
Aber freilich waren auch uns der Unterrichtsausfall und die Abwechslung willkommen.
(Vorläufiges Ende der Zeittafel)
Nachfolgend wollen wir uns die Einsiedler Schulen noch mal in einer kleinen Sammlung von Aufnahmen betrachten, die sämtlich von der Einsiedler Neuen Straße aus aufgenommen wurden. Die Anzahl der Motive, alle unterschiedlich und doch recht ähnlich, ist ungezählt. Manche gingen zu früheren Zeiten als Postkarten ihren Weg in die weite Welt, andere sind ein über so viele Jahrzehnte beliebtes Fotomotiv, dass immer und immer wieder aufgenommen wird …
Ansichtspostkarte aus den 1910er Jahren. Etwas weiter südöstlich der Neuen Straße aufgenommen, denn diese gab es zum Zeitpunkt noch gar nicht.
(Vorlage: Jürgen Krauß)
Links eine Aufnahme aus dem Jahr 1936.
Rechts ein Foto von 1938, die Schulen mit
Werbebannern für den Österreichanschluss.
Diese Diaaufnahme ist auf Grund der am Turm angebrachten “50” recht gut auf das Jahr 1953 datierbar.
Das Fehlen des alten Schulgebäudes ist deutlich erkennbar, auch der Kirchturm trägt nur eine Notbedachung.
(Foto: Willi Fiebig)
Eine Ansichtspostkarte aus den 1950er Jahren.
(Vorlage: Jürgen Krauß)
Zwei weitere Aufnahmen aus den 1950er Jahren. (Fotos: links Willi Fiebig, rechts Haus & Grund Einsiedel)
Die 1960er Jahre – die neue Schule ist fertiggestellt.
(Foto: Willi Fiebig)
Zwei Fotopostkarten aus den 1970er Jahren. Vor allem das rechte Motiv ist bekannt, diese Karten liefen bis weit in die 1980er Jahre.
(Vorlage links: Gabriele Hähle)
23. Dezember 2003 – das alte Schulgebäude im 100sten Jahr.
(Foto: Karl-Heinz Hähle)
28. Mai 2006.
Es gibt noch unzählige andere Aufnahmen, selbst im Archiv des Heimatwerkes Einsiedel liegen noch viele weitere derartige Bilder vor.
Lassen wir es an dieser Stelle gut sein und enden mit einem „Regen-Bild“, denn das hatten wir noch nicht …
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- Kinderlandverschickung – Lager Sa. 165 in Einsiedel
- Blick von der Oberförsterbrücke
Was hat die Oberförsterbrücke mit der Schule zu tun? Eigentlich nichts!
Aber wir wollen hier auf ein anderes bekanntes Fotomotiv verweisen, dass, immer vom etwa gleichen Standort aus, recht ähnliche und doch unterschiedliche Ansichten zeigt. Muss ja jetzt niemand anclicken, diesen Link …
Diese Seite wurde aus der Ursprungsversion (www.einsiedel.info, ab 2004), die seinerzeit mit einer speziellen Software gestaltet worden war, fast identisch übernommen. Es kann hierbei manchmal zu Darstellungsproblemen kommen, in erster Linie deshalb, weil die eingefügten Bilder kleiner sind als die Aufnahmen, die wir seit dem Wechsel des Layouts bei allen neueren Seiten einfügen.
Die meisten bildlichen und textlichen Inhalte stellen den Stand unserer Veröffentlichung zu den Einsiedler Schulen dar, wie er in der Version 2004, die von 2004 bis 2014 ausgegeben wurde, publiziert war. Für den Bereich „Schulen“ liegen in unserem Archiv viele weitere Fotos oder Belege vor.
Bereits erfolgte Ergänzungen (Zeitraum ab etwa 2014/15) wurden und werden dann natürlich mit größeren Fotos ausgeliefert.
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