Ehemalige Ortslistennummer/Brandkatasternummer (nicht bekannt)
Vormals Fleischerei Oswald Lohmann, später Max Richter
sowie Friseursalon Meyer
Heute Reisebüro Elke Haubold
Das Wohn- und Geschäftshaus Hauptstraße 70 auf einer Fotografie von 1911.
Zum Zeitpunkt betrieb der damalige Eigentümer Oswald Lohmann im Hause sein “Fleisch-, Wurst- & Aufschnitt-Geschäft”, wie wir recht gut an der Fassade lesen können.
Im Hintergrund sehen wir im Hof das Schlachthaus, darüber, oben auf dem Hang, die ehemalige König-Schule in der Kirchgasse 5, heute Wohnhaus Drews.
(Foto: Hans-Werner Weber)
Ein Blick vom Treppenaufgang der Kirche in den 1920er Jahren.
Im Vordergrund links das Kantorat, in der Ecke rechts unten sehen wir das Dach der Bäckerei Enzmann Am Plan 2.
Bei dem Gebäude dahinter (…darüber) handelt es sich um die Fleischerei Lohmann.
Links daneben, also genau in der Bildmitte das Wohn- und Geschäftshaus Hauptstraße 68, nach der Wende “Fröhlich-Elektronik”, ab 1. Januar 2010 „Hofmann & Knauer GbR“, seit 1. Januar 2015 „Hofmann Informationstechnik“.
(Foto: Jörg Martin)
Auch die nebenstehende Aufnahme stammt aus den späten 1920er Jahren.
Sie zeigt uns die Linde vor der Fischer-Schmiede in der Hauptstraße 74. Dahinter erkennen wir recht gut den Giebel der Nr. 70.
Zu der nun vielleicht aufkommenden Frage:
“Wo liegt eigentlich die Hausnummer 72?”…
… lässt sich Folgendes feststellen: Es handelt sich dabei um die Scheune, die hier unmittelbar hinter der Linde steht. Schon vor “ewigen Zeiten” ist dieses früher unbebaute Grundstück durch Kauf in die 74 integriert worden und die 72 somit nicht mehr existent.
Rechts eine undatierte Aufnahme, wohl aber Ende der 1920er/Anfang der 1930 Jahre. Der Inhaber der Fleischerei heißt jetzt Max Richter. Bis mindestens 1926 lässt sich Lohmann hier noch nachweisen, danach hat es dann den Inhaberwechsel gegeben.
Als das Gebäude im Krieg zerstört wurde, zog Max Richter kurzzeitig in die zwar auch zerstörte, aber wesentlich größer wieder errichtete Hauptstraße 87.
(Foto: Hans-Werner Weber)
Bei unseren Recherchen zum Gebäude Hauptstraße 70 stießen wir auf die untenstehende Annonce aus dem “Einsiedler Wochenblatt” von 1935. Zu diesem Zeitpunkt firmierte im Hause auch noch der Friseursalon Meyer.
Die Geschäftsräume dafür wurden nachträglich geschaffen. Neben dem bestehenden Haupteingang in der Mitte des Gebäudes wurde linker Hand ein zusätzlicher Eingang für den Friseursalon geschaffen.
Das Hauptgebäude ging am 5. März 1945 im anglo-amerikanischen Bombenhagel unter.
Auf dem Foto sehen wir die Ruine von der Hauptstraße aus betrachtet.
(Foto: Hans-Werner Weber)
Auch 1952 künden noch reichlich Trümmer (im Vordergrund) davon, dass hier einstmals ein Haus stand.
Die unverputzten Gebäude im Hintergrund sind Wohnhaus, Beschlagschuppen und Scheunenreste der Hauptstr. 74, Schmiede Max Fischer.
Rechts eine Diaaufnahme aus den frühen 1960er Jahren vom Kirchturm aus.
Wie bei so vielen Einsiedler Gebäuden wurden nach dem Krieg die weniger zerstörten Nebengebäude statt der Hauptgebäude wiedererrichtet. So auch hier. Das hintere Schlachthaus wurde – mittlerweile um eine voll bewohnbare erste Etage mit Pultdach aufgestockt – zum Wohnhaus ausgebaut. Der südliche Schuppen wurde noch lange Zeit als solcher benutzt.
(Foto: Hans Morgenstern)
Der aufmerksame Beobachter findet im Ort weitere derartige Nebengebäude, die heute als solche gar nicht mehr zu erkennen sind, da aus ihnen vollwertige Wohnhäuser entstanden sind. So aus dem Stehgreif fallen uns die Hausnummern an der Hauptstraße 49, 85, 93 und 94 ein.
Links eine Aufnahme vom 3. März 1962 (Kirche noch ohne Turmuhr), der vormalige Standort des Hauptgebäudes ist jetzt Garten, am rechten Bildrand ist das nunmehrige Wohnhaus zu erkennen.
Schlussendlich Grundstück und Wohnhaus am 18. Mai 2006. Ein Teil der Erdgeschossfläche wurde im Winter 2006 ausgebaut und beherbergt seit 1. April 2006 das Reisebüro von Elke Haubold.
Für die Unterstützung zu dieser Seite bedanken wir uns bei:
- Hans-Werner Weber
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