Ehemalige Ortslistennummer/Brandkatasternummer 117
Sattler- und Tapeziermeister Wolfgang Wilde,
später Raumausstattung Zschäckel, heute Wohnhaus (ohne Gewerbe)
Allzu groß ist die Datenlage für das Fachwerkhaus in der Rosenstraße 12 nicht, was wir aber wissen, ist das Baujahr: 1797.
Es ist mit Sicherheit eines der ältesten Gebäude hier in Einsiedel. Das Fachwerkhaus Talsperrengrund 9 wurde vor 1787 erbaut und ist wahrscheinlich das älteste Haus hier im Ort, es schließt sich an das Fachwerkhaus in der Berbisdorfer Straße 18 mit Baujahr 1792 und die hier behandelte Rosenstraße 12 wird vermutlich dann unmittelbar in dieser Chronologie folgen.
Ganz frühe Bilder vom Haus aus dem 19. Jahrhundert gibt es keine, so dass uns die nachfolgende Aufnahme aus den 1950er Jahren einen ersten Eindruck vermittelt.
Bauliche Veränderungen aus alter Zeit sind für die Jahre 1867 und 1921 belegt, das Grundstück selbst indes ist recht klein, 360 m².
1959 kaufte Wolfgang Wilde das Grundstück. Wilde, seit 1955 selbständiger Sattler- und Tapeziermeister, hatte zum Zeitpunkt seine Werkstatt als Mieter in der Hauptstraße 111. Interessant ist der nachfolgende Beleg.
Am 1. September 1970 wurde dann hier in der Rosenstraße 12 die Werkstatt von Wolfgang Wilde im Erdgeschoss eingerichtet, welches bis dahin zu Wohnzwecken genutzt worden war.
Dem waren aber auch noch einmal Bauarbeiten vorausgegangen … und DDR-typisch gleich in der Baugenehmigung mit erklärt wurde, dass Baumaterial nicht gestellt werden kann.
Links das Gebäude 1971 von der Straßenseite aus.
(Foto: Uta Zschäckel)
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Am 1. Januar 1991 hat Wolfgang Wildes Schwiegersohn Roland Zschäckel das Geschäft übernommen.
Nebenstehend eine Annonce aus dem Jahre 1994.
Schlussakkord:
Nach 65 Jahren endete der familiäre Handwerksbetrieb Wilde/Zschäckel am 31. März 2020 aus Altergründen. Wir verweisen zum einen auf die Annonce im „Einsiedler Anzeiger“ April 2020 Seite 8 und zum anderen auf unsere ergänzende Seite Rosenstraße 11. Dorthin führt auch eines der Kabel, das auf den Bildern oben zu sehen ist, denn elektrisch wurde die Nr. 11 von der 12 gespeist.
Für die Unterstützung zu dieser Seite bedanken wir uns bei:
- Uta Zschäckel
Passender, ergänzender Artikel zu dieser Seite:
- Rosenstraße 11: Bis 1945 großes Fachwerkhaus, später Garten und u.a. Lager und Geschäft der Polsterei Zschäckel
Sehr geehrter Herr Claus, als Nachfolger von Uta und Roland Zschäkel und somit neuer Eigentümer von Rosenstraße 11&12, möchte ich mich für die interessanten Beiträge und Fotos auf dieser Seite bedanken. Vor allem das Haus auf dem Grundstück Rosenstraße 12 hat eine wirklich interessante Geschichte und wir sind glücklich dieses alte Haus bewohnen zu dürfen. Modern bauen kann jeder aber ein Haus von fast 230 Jahren zu bewohnen ist schon etwas besonderes. Machen sie weiter so mit ihren Beiträgen, jeder Beitrag ist eine tolle Bereicherung. Mit freundlichen Grüßen, Alexander Kuphal