Am Plan hieß auch schon:
Von ? bis 1878: Am Plan
Plan: planierte, ebene Fläche
Von 1878 bis etwa 1920: Königsplatz
Sehr wahrscheinlich auf die bis November 1918 bestehende Staatsform in Sachsen (Königreich) zurückzuführen. Wie meistens bei gravierenden gesellschaftlichen Umwälzungen müssen Straßenbezeichnungen mit als Erstes daran glauben. Das war nicht nur in Einsiedel so und es hat sich auch bis heute nicht geändert. Jedes neue System hat seine eigenen “Helden und Märtyrer”.
Von 1920 bis 1933: Am Plan
Von 1933 bis 1945: Franz-Seldte-Platz
Franz Seldte (Foto rechts), deutscher Politiker, geb. am 29. Juni 1882 in Magdeburg, Preußen, Provinz Sachsen, gestorben am 1. April 1947 in Fürth, Bayern. Gründer und Bundesführer des Wehrverbandes “Stahlhelm – Bund der Frontsoldaten” (1. Weltkrieg), von 1933 bis 1945 Reichsarbeitsminister.
Seit 1945: Am Plan
Umgangssprachliche Bezeichnung innerhalb des Ortes: Der Plan / Auf dem Plan
Auswahl Am Plan
Der Plan
Eine kleine Übersichtsseite zur Einsiedler Ortsmitte
Am Plan 1
Schusterei Roth, später Spedition Albert und KFZ-Service Schmidt
Am Plan 2
Bäckerei Enzmann
Am Plan 3
Das erste Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Einsiedel mit Spritzenturm
Am Plan 4 & 5 (ehemalige Hausnummern)
Zwei Wohn- und Geschäftshäuser, 1945 zerstört
“Den Siegern 1870/71 – Die Gemeinde Einsiedel”
Das Kriegerdenkmal anlässlich des Deutsch-Französischen Krieges.
Am Plan 4, 6 & 8
Von 1995 bis 96 erfolgte ein großer Neubau von Wohn- und Geschäftshäusern auf der Freifläche Am Plan. Vielfältigstes und zum größten Teil wechselndes Gewerbe zog wieder in der Ortsmitte ein.
Am Kirmessonntag, den 16. September 1995, war Richtfest.
In den Häusern entstanden 13 Wohnungen, zwei Arztpraxen und acht Läden/Gastronomie.
Oben die Gebäude Am Plan 8, 6 und 4 auf einer Aufnahme etwa 1996/97. Man muss schon ein sehr gutes Weitwinkelobjektiv besitzen, um die gleiche Aufnahme heute noch einmal zu realisieren. Am Standort des damaligen Fotografen steht heute das Feuerwehrgebäude und verwehrt es uns, weit genug zurück zu treten.
(Foto: Katrin Lindner)
Wir werden sicher irgendwann einmal eine separate Seite für diese Gebäude erstellen.
Geschichte:
Im Jahre 1423 ging der Name Sachsen durch Übertragung der sächsischen Kurwürde von Sachsen Wittenberg auf den Wettiner Friedrich den Streitbaren von Meißen allmählich auf alle Besitzungen des Hauses Wettin, die Markgrafschaft Meißen und Thüringen über.
1806 unterstützte Kurfürst Friedrich August III. das Königreich Preußen mit 22.000 Soldaten, die am 14. Oktober 1806 in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt (Thüringen) von den Franzosen unter Napoleon geschlagen wurden. Als am 11. Dezember 1806 in Posen (Westpreußen) Frieden geschlossen wurde, musste er 25 Millionen Franken Kriegsentschädigung an Frankreich bezahlen. Ebenfalls 1806 trat Sachsen dem Rheinbund bei, Kurfürst Friedrich August III. hielt die Königswürde (als König Friedrich August I.). Der Friede von Tilsit (Ostpreußen), am 7. Juli 1807 zwischen Frankreich und Russland und am 9. Juli 1807 zwischen Frankreich und Preußen geschlossen, beendete den Koalitionskrieg von 1806/07. Als König Friedrich August I. erhielt er 1808 das Großherzogtum Warschau und von Preußen den Kreis Cottbus und 1809 von Österreich Westgalizien und Krakau.
Nach der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 wurde er Gefangener der verbündeten Preußen, Russen und Österreicher. Sachsen wurde nunmehr von einem russischen, später von einem preußischer Gouverneur verwaltet.
Das Königreich Preußen erhob Anspruch auf ganz Sachsen, die Eingliederung drohte. Auf dem Wiener Kongreß 1815 erhielt Preußen jedoch „nur“ die nördliche Hälfte Sachsen. Über 20.000 km² Land und etwa 865.000 Einwohner bedeuteten einen Gebietsverlust von 60% und Einbuße von 40% der Bevölkerung. Aus diesen verlorenen Gebieten wurde die preußische Provinz Sachsen gebildet. Zwischen 1815 und 1866 gehörte das Königreich Sachsen dem Deutschen Bund an.
Am 14. Juni 1866 stimmte Sachsen im Bundestag gegen Preußen und lehnte die angebotene Neutralität ab. Das sächsische Heer verlegte nach Böhmen und kämpfte an der Seite Österreichs in der Schlacht bei Königgrätz gegen Preußen (auch der „Bruderkrieg“ oder „Deutsche Krieg“ genannt). Wie allgemein bekannt ging Preußen aus dieser Schlacht siegreich hervor und Sachsen wurde zeitweise besetzt. Im Frieden zu Berlin am 21. Oktober 1866 trat Sachsen dem Norddeutschen Bund bei. Der Preis dafür war hoch: teilweiser Verzicht auf Militärhoheit, diplomatische Vertretung in Post- und Telegraphenwesen sowie Zahlung von 10 Millionen Talern. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 kämpfte Sachsen dann unter Kronprinz Albert rühmlich an der Seite der deutschen Bundesstaaten.
Nach dem Zusammenbruch der deutschen Monarchien im Zusammenhang mit dem verlorenen
1. Weltkrieg dankt der sächsische König Friedrich August III. am 13. November 1918 mit dem berühmten Satz ab:
„Dann macht doch euern Dreck elleene!
Foto rechts: König Friedrich August III., letzter König von Sachsen.
Undatierte Aufnahme, sehr wahrscheinlich aber um 1914/15.
Sachsen wird Freistaat und bleibt es bis 30. Januar 1934. Per Reichsgesetz wird der sächsische Landtag aufgelöst, die Landesregierung der Reichsregierung unterstellt und sämtliche Hoheitsrechte an diese abgetreten. Wie alle anderen deutsche Staaten verliert Sachsen seine staatsrechtliche Existenz (auch genannt: „Gleichschaltung der Länder mit dem Reich“).
Gegen Ende des 2. Weltkrieges, der auch in Sachsen gigantische Schäden hinterließ, besetzten im April und Mai 1945 sowjetische und amerikanische Truppen das Land, welches die Amerikaner allerdings bis 1. Juli 1945 wieder räumten.
Ab 9. Juli 1945 gliedert die “Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD)” ihre Besatzungszone neu. Die westlich von Oder und Swine (ohne Stettin) liegenden Teile der preußischen Provinz Pommern werden dem “föderalem Land” Mecklenburg zugeschlagen (das dann bis 28. Februar 1947 den amtlichen Namen “Mecklenburg-Vorpommern” führt), der ehemalige Freistaat Anhalt wird in die preußische Provinz Sachsen integriert, es entsteht die völlige Neuschöpfung Sachsen-Anhalt. Allerdings muss die Provinz Sachsen den Regierungsbezirk Erfurt abgeben, dieser fällt an Thüringen. Die Mark Brandenburg bleibt in ihren westlich der Oder liegenden Teilen von den Grenzen her unverändert.
Dem “föderalem Land” Sachsen (also dem vor- und nachmaligen Freistaat), wird ein kleiner, westlich der Neiße gelegener Teil der preußischen Provinz Schlesien zugeschlagen. Allerdings verliert das Land auch einen kleinen Teil seines östlich der Neiße liegenden Gebietes an Polen.
Am 7. Oktober 1949 werden diese fünf Länder mit der sowjetischen Besatzungszone von Groß-Berlin der erste “Arbeiter- und Bauernstaates auf deutschem Boden“, die “Deutsche Demokratische Republik”.
Am 23. Juli 1952 werden im Rahmen einer Verwaltungsreform die Länder in der DDR aufgelöst und Sachsen in die drei Bezirke Dresden, Leipzig und Chemnitz (1953-1990 Karl-Marx-Stadt) aufgeteilt.
Mit der Eingliederung der DDR in die Bundesrepublik Deutschland wird der Freistaat Sachsen am 3. Oktober 1990 neu gegründet.
Bewohner:
Die Bewohner des heutigen Freistaates stammen nicht vom niederdeutschen Stamm der Sachsen ab, sondern sind hauptsächlich Nachfahren germanisierter Slawen sowie eingewanderter Thüringer. Eben diese thüringischen Siedler haben einst die Slawen-Gebiete östlich von Saale und Elbe kolonialisiert. Vom nordwestdeutschen Raum wanderte der Name Sachsen, nicht jedoch die Bevölkerung, über diverse Adelstitel in die Mark Meißen und somit in das heutige Gebiet. Die Kreiseinteilung des Reiches von 1512 durch Kaiser Maximilian I. gab diesem Land den Namen „Obersächsischer Kreis“. Die Bewohner ignorierten aber beharrlich das „Ober“ und so übertrug sich der Name Sachsen auf die Region, während die echten Sachsen Norddeutschlands sich seither nur noch „Niedersachsen“ nennen.
Im nordöstlichen Teil des heutigen Freistaats Sachsen leben noch etwa 40.000 Slawen (Nichtgermanisierte Sorben).
Flagge:
Die sächsische Fahne trägt die Farben weiß-grün. Die Entstehung dieser Farbgebung war eine Verfügung von König Friedrich August I. vom 22. Mai 1815. In dieser Verfügung wurde Generalleutnant von Lecoq beauftragt, das Kommando über das damals am Rhein stehende sächsische Heer zu übernehmen und die Truppe zu reorganisieren.
In der Verfügung wurde festgelegt, dass die bislang weiße Kokarde der sächsischen Soldaten mit einem breiten grünen Rand zu umgeben sei, um Verwechslungen mit anderen Kontingenten zu vermeiden. Schnell verbreitet sich die Nachricht über die neuen Farben in ganz Sachsen. Nach den für Sachsen äußerst verlustreichen Befreiungskriegen symbolisierten diese Farben den Neubeginn.
Die Farben der Flagge blieben bis in unsere Tage erhalten. Während der Zeiten des Dritten Reiches und der DDR wurden die sächsischen Farben nicht gezeigt, sondern von der jeweiligen Staatsflagge ersetzt.
Wappen:
Es ist möglich, das Wappen zentriert in die Flagge einzufügen. Das öffentliche Zeigen dieser Kombination oder auch nur des Wappens allein ist allerdings der Landesregierung und den Behörden vorbehalten (Verordnung der Sächsischen Staatsregierung über die Verwendung des Staatswappens vom 4. März 1992).
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