Asylbewerber & Immigranten:
Das Erstaufnahmelager
Chemnitz-Einsiedel
Dittersdorfer Weg 25
Teil 4
1. Juni 2016 bis zur Schließung
der EAE am 31. Oktober 2016
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Schneller vorwärts:
15. Juni | 2. Juli | 3. August | 5. September | 1. Oktober | Seitenende
1. Juni 2016
Ab 15 Uhr gab es heute zum „Internationalen Tag des Kindes“ in der Grundschule Einsiedel einen Tag der offenen Tür. Auch Kinder aus der EAE waren eingeladen. Viele Eltern erfuhren dies erst aus einer Zeitungsrandnotiz vom 24. Mai. Offenbar schien es vorab bewusst keine oder ungenügende Information seitens der Organisatoren gegeben zu haben, was auf große Verwunderung und Unmut stieß.
Sieben Personen des (wie wir es -keinesfalls abschätzig- nennen) „Kirchenkreises Asyl“ trafen sich um 18:45 Uhr in der Friedhofskirche zum Gebet. Obwohl anzunehmen ist, dass die Teilnehmer „asylfreundlich“ sind oder wenigstens neutral der Asylproblematik gegenüberstehen, ist es immer so, dass in ihre Gebete auch die Asylkritiker einbezogen werden.
Um 19 Uhr fand wie jeden Mittwoch die Demo genau dieser Asylkritiker mit anschließendem Schweigemarsch vor dem Einsiedler Rathaus statt.
Bei trockenem Wetter und konstanter Teilnehmerzahl hörten die Teilnehmer heute die beiden Stammsprecher und einen Gastredner aus dem Marienberger Raum. Bei Letzterem ging es um die „Freie Presse“ und das „böse, ach so ungerechtfertigte“ Wort „Lügenpresse“ nahm erneut Gestalt an. Diesmal in Form vom Weglassen wichtiger Nachrichten.
Dann gab’s noch eine Leseprobe aus dem „Neuen Deutschland“ vom 9. Oktober 1989. War freilich auch Lügenpresse, löste aber jetzt, nach so langer Zeit, Erheiterung aus.
Keinesfalls lustig, aber erleichtert, nahmen die Zuhörer zur Kenntnis, dass die Anzeige gegen eine engagierte Einsiedlerin, die im Dezember vergangenen Jahres eine Unterschriftenaktion initiiert hatte und von einem SPD-Mitglied angezeigt worden war, abgeschmettert wurde. Indes blieb die Frau auf 667 Euro Rechtsanwaltskosten sitzen. Ein Stammsprecher rief unter dem Stichwort „Verleumdung“ zu Spenden für die alte Dame auf und erhielt viel Beifall. Auch SPD-Genossinnen und -Genossen können spenden, rief er. Erneut Beifall.
Was sich auch interessant anhörte, war seine Aussage, dass die „Zeugen Jehovas“ jetzt neuerdings vor der EAE Einsiedel missionieren würden.
Im Anschluss an die Redebeiträge gab es den gewohnten Schweigemarsch über die alte Hauptstraße und die Neue Straße. Wir haben die Veranstaltung heute wieder einmal etwas umfangreicher publiziert:
5. Juni 2016
Vor dem Rathaus war heute Nachmittag wieder für einige Stunden der Infostand aufgebaut. Wie wir sehen, besteht dieser lose Zusammenschluss von Asylkritikern mittlerweile 250 Tage.
7. Juni 2016
Mit Stand heute befinden sich 44 Asylbewerber im Einsiedler Lager.
8. Juni 2016
19 Uhr: Mittwochsdemo der Asylkritiker…
14. Juni 2016
Aktueller Stand Asylbewerber im Lager Einsiedel: 41 (drei weniger als in der Vorwoche).
17. Juni 2016
Heute erschien in der „MoPo24“ ein Artikel über Michèl Mazingu-Dinzey.
Wer ihn nicht kennt (…oder kannte, wie wir), hier sein Facebook Profil: https://www.facebook.com/MazinguDinzey/
Der farbige Ex-Bundeligafußballer hat es sich nicht nehmen lassen, vor zwei Tagen beim Einsiedler Schweigemarsch ganz vorne mitzulaufen und dann noch einen FB-Post diesbezüglich zu veröffentlichen. Dieser war nur wenige Stunden online, bevor er ihn wieder löschte. Es ist zu vermuten, dass die links-rot-grünen Wohlstands-68er, oder besser deren Nachkommen, einen Shitstorm lostraten, der erneut als Bestätigung der in diesem Lande zelebrierten Meinungsfreiheit gelten kann.
Nachbrenner: In den Abendstunden wurde von Mazingu-Dinzey ein neuer Post verfasst – er hat Läuterung erfahren!
Wir haben den MoPo-Artikel auf unserer Facebookseite geteilt, der erste Post von Michèl Mazingu-Dinzey ist dort ebenso zu lesen.
19. Juni 2016
Um 14 Uhr war wieder der Infostand für einige Stunden vor dem Einsiedler Rathaus präsent.
21. Juni 2016
Mit reger Beteiligung des Infostandes gab es heute neben der Turnhalle gegenüber der Brauerei eine kleine Sommersonnenwende-Feier.
Es ist uns nicht bekannt, dass es eine derartige Zeremonie schon einmal in Einsiedel gab.
Die Veranstaltung hatte – auch im Zusammenhang mit dem „Public Viewing“ anlässlich der Fußball-EM in der Turnhalle – allerhand Zuspruch.
Aktueller Stand Asylbewerber im Lager Einsiedel: 61 (20 mehr als in der Vorwoche).
22. Juni 2016
Mittwoch: Vorerst letztmalig im Wochenrhythmus gab es heute die Veranstaltung der Asylkritiker mit anschließendem Schweigemarsch. Fortan sollen die Demos 14-tägig stattfinden.
28. Juni 2016
Aktueller Stand Asylbewerber im Lager Einsiedel: 41 (20 weniger als in der Vorwoche).
„Zeugensuche nach Anschlag in Einsiedel“ titelt heute die „Freie Presse“ in einem Randartikel.
Nun, nach über zehn Wochen(!), rufen Polizei und „Operatives Abwehrzentrum“ die Bevölkerung zur Mithilfe auf.
Die Spur ist vermutlich auch nicht heiß, sondern Politik oder höhere Dienststellen fordern wahrscheinlich irgendwelche Ergebnisse. Rauskommen wird wohl nichts, aber man kann wenigstens sagen „dass selbst ein Aufruf an die Bevölkerung keine Ergebnisse gebracht habe“. Dieses Argument lässt sich dann beliebig vervielfältigen und bei allen passenden Gelegenheiten vortragen.
Wünschenswert wäre eine Überführung der Täter wohl auf alle Fälle, in wie weit sich das dann nach so langer Zeit als realistisch erweist, wird die Zukunft zeigen.
Auf alle Fälle können wir schon einmal voraussagen, wo der Mainstreamleser dann die entsprechenden Informationen finden wird.
Hatten die Täter (zwei vermutete Personen derzeit) einen rechtsradikalen Hintergrund, finden wir den Einleiter auf der Titelseite der „Freien Presse“ und die Großaufmachung dann prominent im Lokalteil. Auch Redakteur Michael Müller kann als Verfasser des Artikels schon beinahe verbindlich vorausgesagt werden. In etwa die gleiche Resonanz würden einige Rotzer finden, die aus niederen (unakzeptablen!) Gründen gehandelt haben. Ein „Beweis“, dass diese schon mal „Lili Marleen“ gehört oder ein AfD-Wahlplakat angeschaut haben, ist schnell erbracht und somit die Zuordnung in die rechte Ecke mehr als gerechtfertigt.
Waren es Linksextremisten oder Wachleute/Personal des Lagers, muss im Lokalteil dann am linken 😉 Rand geschaut werden. Augen auf, die Aufmachung ist jetzt wesentlich kleiner!
Waren es Asylbewerber, wird die Öffentlichkeit vermutlich mit kurzer Notiz und einer Erklärung bezüglich „traumatischer Erlebnisse“ abgespeist.
5. Juli 2016
Aktueller Stand Asylbewerber im Lager Einsiedel: 62 (21 mehr als in der Vorwoche).
Heute wurde auch der monatliche Newsletter des Infostandes in die Briefkästen verteilt.
6. Juli 2016
„Einsiedel sagt NEIN“
19 Uhr fand die Mittwochsdemo der Asylkritiker vor dem Einsiedler Rathaus statt.
7. Juli 2016
Mit der Schlagzeile „Sicherheit in Zeiten der Flüchtlingskrise“ bringt heute die „Freie Presse“ einen recht großen Artikel.
Im Unterabschnitt „Gewinner und Verlierer“ schreibt der Autor Michael Müller: „Den mit knapp 80 Prozent höchsten Anstieg an Delikten innerhalb eines Jahres gab es 2015 in Einsiedel, gleichwohl der Ort nach wie vor zu den sichersten Stadtteilen zählt.“
80 Prozent! Unser gewinnendes Lächeln haben wir gerade verloren…
12. Juli 2016
Aktueller Stand Asylbewerber im Lager Einsiedel: 64 (zwei mehr als in der Vorwoche).
13. Juli 2016
Ein Bus mit Polizeibegleitung brachte heute Mittag und dann noch einmal gegen 15 Uhr neue Asylbewerber in die Einsiedler EAE. Bei den ca. 40 Personen handelte es sich augenscheinlich in der Mehrzahl, aber nicht ausschließlich, um Familien.
Sehr wahrscheinlich gingen die Busse aus Ebersdorf ab.
15. Juli 2016
Der aktuelle Stand an Asylbewerbern beträgt am heutigen Tag „etwas über“ 100 Personen. Insoweit scheinen die Schätzungen der Einsiedler Asylkritiker von vorgestern korrekt zu sein, dass mit den Bussen ca. 40 Personen zusätzlich nach Einsiedel gebracht worden sind. Unterstellt wird dabei der am Dienstag (12. Juli) von der LDS offiziell übermittelte Stand von 64 Personen.
Wie meist werden keine Aussagen zur Nationalität getroffen und somit neuen Spekulationen oder Wahrheiten breiten Raum eingeräumt, dass nunmehr auch Tschetschenen in Einsiedel untergebracht wurden. Und zwar ausschließlich junge, volljährige Männer, wie kolportiert wird.
Fotos unten: Die Sonderbuslinie 92 hat dieser Tage eine neue Haltestelle. Auf Grund der Bauarbeiten auf der Schollstraße und der Umleitung mit Ampelreglung am Dittersdorfer Weg fährt der Bus nicht bis zum Lager hoch.
16. Juli 2016
Siehe auch 2. Juli.
19. Juli 2016
Tagesaktueller Stand Asylbewerber im Lager Einsiedel: 116 (etwa zehn mehr als vor vier Tagen).
20. Juli 2016
„Einsiedel sagt NEIN“
19 Uhr fand die Mittwochsdemo der Asylkritiker vor dem Einsiedler Rathaus statt. Die Veranstalter werden mit der Resonanz ganz sicher zufrieden sein. Trotz allerbestem Garten-, Sommer- und Grillwetter (28 °C und wolkenlos) erschienen heute wesentlich mehr Teilnehmer als vor 14 Tagen.
Sie hörten eine kurzweilige Rede, die die in immer kürzeren Abständen stattfindenden Attentate von Islamisten (nun auch in Deutschland), die auch immer häufiger zu Tage tretenden „bedauerlichen Einzelfälle“ und die abenteuerlichen Beschwichtigungen und „Lösungsvorschläge“ (z.B. Gauck, Altmaier, Schwesig) thematisierte.
Neu war heute die Streckenführung des anschließenden Schweigemarsches. Auf Grund einer Baustelle ging es über …
In Erinnerung bleibt heute aber vor allem das Schriftstück einer Einsiedler Rentnerin, die in einem offenen Brief ihre Gedanken zu „Freie-Presse“-Redakteur Michael Müller zum Ausdruck brachte. Das Schreiben der älteren Dame, welches heute öffentlich verlesen wurde, brachte dieser viel Beifall ein! Wir haben eine Kopie erhalten und geben den Text nachfolgend 1 zu 1 wieder:
Freie Presse
Chemnitzer Zeitung Donnerstag 23. Juni 2016
Beitrag von Michael Müller
Titel: Behörde: Neonazis mischen in Einsiedel mit
Ich bin Rentnerin und bei jeden Schweigemarsch in Einsiedel anwesend, von Anfang an, mittendrin.
Der Grund meiner Anwesenheit ist die Sorge um die Zukunft der deutschen Jugend, die Sorge um Deutschland, unsere Heimat. Und so vereint uns Demonstranten der gleiche Gedanke, die gleiche Sorge, weil unsere? Politiker das leider, aus lauter Sorge um die Migranten vergessen haben. Und glauben Sie, jeder von uns ist bereit in Not geratenen Menschen zu helfen. Aber wir lassen uns nicht ausnutzen, wir lassen uns nicht demütigen und wollen nicht Sklaven im eigenen Land werden.
Werter Hr. Müller, wenn Sie nicht taub und blind sind, dann müßten sie hören und sehen was uns der Islam bringt.
Politiker, Wissenschaftler, selbst integrierte Moslems warnen davor!
Und es ist schon lange klar was uns die Paralellgesellschaften bringen.
Siehe Film 14.6.16 „Brüder“
Buch „Deutschland im Blaulicht“ u.v.m.
Warum hören und sehen sie weg, säen lieber Zwietracht unter der eigenen Bevölkerung und unterstellen uns Einsiedlern neonazistische Gedanken. Wir sind national und das dürfen wir wohl! Oder dürfen das nur Nationalmannschaften?
Sie führen in ihren Artikel Sachen auf, die ich nicht nachvollziehen kann. Ich frage Sie zu welchen Demos waren Sie?
Haben Sie da was verwechselt?
bw.
Ihre Ermittlungen zu Vorfällen in Einsiedel sind ja geradezu lächerlich. Sie sollten sachlich bleiben und nicht versuchen durch solche Berichte die Bevölkerung zu spalten.
-Sie erreichen das Gegenteil!-
Berichterstatter wie Sie bringen die Presse in Verruf und Sie prägen das Wort „Lügenpresse“!
Unser Schweigemarsch vereint Menschen ganz verschiedener Kategorien und so lange sich alle ordentlich benehmen ist es ok. Wir müssen uns nicht schämen!
Sie suchen eine Angriffsfläche und wollen provozieren!
Hinweis:
Neben ihren großartigen Artikel wird links in einer kleinen Spalte die
Massenschlägerei am Brühl erwähnt. Vielleicht sollten Sie sich mal damit beschäftigen?!
Sie beleidigen Einsiedel und dazu ist Ihnen jedes Mittel recht!
Vielleicht werden Sie sich mal bei uns entschuldigen, wenn es an Ihr Fell geht!
Keine Angst, das ist keine Drohung, das kommt dann von Ihnen selbst.
Wenn Sie ein Gewissen haben, dann sollten Sie sich meine Zeilen zu Herzen nehmen
Eine Demonstrantin für Deutschland
[sic]
Der Vortrag hat die Zuhörer sehr berührt und darum wollen wir auch noch einen kurzen Nachbrenner starten, einige Gedanken loswerden:
Michael Müller, vor einem Jahr hier in Einsiedel noch den allerwenigsten bekannt, hat es durch unausgewogene Berichterstattung zu den Vorkommnissen hier zu zweifelhaften „Ruhm“ gebracht. Auch wir haben mehrfach über ihn berichtet und uns mit seinen Artikeln dann nochmals detailliert befasst. Gerade bezüglich seines oben erwähnten Artikels „Behörde: Neonazis mischen in Einsiedel mit“ kann Müller im gesamten Beitrag nicht einen einzigen Namen/Neonazi nennen!
Für so viele Einsiedler stellt er eine Personifizierung des „klassischen Mainstreamberichterstatters“ dar. Nachdem die Sache letzten Winter intern im Ort (und ganz bestimmt auch hinter den Kulissen) hochgekocht war, wurde er scheinbar aus der Schusslinie genommen und berichtete eine Zeit lang aus anderen Stadtteilen. Nun ist er längst wieder da (Er ist wieder da!) und mit ihm die entsprechende Berichterstattung.
Und eh nun wieder die gähnenden „Argumente“ gebracht werden in Form von „Würdet ihr nicht demonstrieren, gäbe es ein besseres Bild von Einsiedel!“ brechen wir hier gleich mal ab. Denn Eindrücke mit hoher Außenwirkung werden von Müller & Co. gemacht, selten vor Ort. Man muss ganz sicher nicht alles gut finden, aber man kann neutral berichten. Jedenfalls, wenn man von einer Tageszeitung wie der „Freien Presse“ kommt, die trotz ständiger Auflagenrückgänge immer noch eine gewisse Bedeutung für die Region hat. Auch wollen wir das hier keinesfalls als eine verbale Attacke auf Michael Müller verstanden wissen! Aber wenn seitens eines Berichterstatters ständig „Angriffe“ auf Einsiedel gefahren werden, nur, weil in einem Stadtteil vieles nicht ins gewünschte politische Schema passt (und immer vor dem Hintergrund der moralischen Verantwortung eines Journalisten), dann sind wir froh, wenn einmal von anderer, unerwarteter Seite Gegenwind kommt. Für jede politische Marschrichtung gibt es entsprechende Publikation und so stimmen auch wir der Meinung zu, dass sich im Falle Michael Müller wohl eher die „TAZ“ oder das „Neue Deutschland“ empfehlen!
Ach ja, das „Neue Deutschland“, es schreibt sich ja jetzt so: „neues deutschland“. Hier wird als nicht nur Deutschland klein gehalten, auch das Neue… Und die Druckauflage! Die Linksaußen-Zeitung fuhr wieder in deutliches Minus von 6,95 % (Vergleich 2. Quartale 2015 und 16) ein. Und so kommen wir im sanftem Übergang zum nächsten Punkt, den wir ganz kurz anreißen wollen, wenn wir schon mal schreiben.
Wie zur Bestätigung vom „guten“ Journalismus, finden wir letzte Woche auch die neuesten Quartalszahlen der IVW vor. Das ist die „Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.“. Der Verein ermittelt quartalsweise die Auflagenhöhe von Zeitungen und natürlich auch anderen Presseerzeugnissen und publiziert diese dann.
Für die „Freie Presse Chemnitz“ gab es im Vergleich der zweiten Quartale 2015 und 2016 in der Druckauflage einen Rückgang von 4,71%. Die Rückgangszahlen betreffen den allergrößten Teil der Mainstreampresse. Eine signifikante Erhöhung der Druckauflage hat eigentlich nur die Berliner Wochenzeitung „Junge Freiheit“, aber das eben auch nicht der allgemeine Konsens- und Gleichschrittjournalismus.
In der Nacht zum
21. Juli 2016
verbrachte ein Asylbewerber die Nacht auf der Grünfläche in der Wendeschleife vor der EAE. Bei Facebook war zu entnehmen, dass er Libyer wäre und ein Gespräch mit der Kanzlerin forderte. Als Begründung gab er an, dass ihm das Essen nicht schmeckt, er sich hier alles anders vorgestellt habe und Knast besser wäre als dieses Kaff. Die lagereigene Security fühlte sich nicht zuständig und informierte die Polizei. Der Facebook-Post wurde mit einem entsprechenden Foto ergänzt. Letztendlich war es wohl der einsetzende Regen, der in ihm die Überlegung reifen ließ, die trockenen Räume im Kaff aufzusuchen.
Da derartige Ereignisse selbstverständlich nicht ins passende politische Raster von „Freie Presse“ und Co. fallen und totgeschwiegen werden, wurde von der Bürgerinitiative „Gemeinsam für Einsiedel“ unter dem 22. Juli eine Anfrage bezüglich des Vorfalls an die Pressestelle der LDS gesandt. Die Antwort vom 25. Juli liest sich so: „Bei dem angesprochenen Asylbewerber handelte es sich um eine Person mit libanesischer Nationalität. Die Person ist psychisch labil und Stresssituationen nicht vollständig gewachsen. Die geäußerten Vermutungen, die Person habe sich darüber beschwert, dass das Essen schlecht oder es hier wie im Knast sei, werden von der Leitung der Erstaufnahmeeinrichtung nicht bestätigt.“
Mit gleichem Schreiben übermittelt die LDS die tagesaktuellen Belegungszahlen für den
23. Juli 2016
Zum Stichtag 23. Juli ergibt sich folgende Belegung:
Gesamt: 118
Kinder unter 3 Jahre: 11
Kinder zwischen 3 und 18 Jahre: 46
Männliche Personen: 59
Weibliche Personen: 59
Nationalitäten: Syrien, Libanon, Afghanistan. Russland, Serbien, Indien
26. Juli 2016
Der Infostand besteht mittlerweile 300 Tage.
30. Juli 2016
Heute wurde der monatliche Newsletter des Infostandes in die Briefkästen verteilt.
Die heutige Demo war als Friedensmarsch deklariert. Und wer die letzten Tage und Wochen hörend und sehend das Geschehen im Lande und in Europa verfolgte, kann den Hintergrund nachvollziehen.
Zwei hervorragende Reden brachten den Zuhörern viel Hintergrundwissen, den Rednern oft Beifall und Außenstehenden den Hinweis, dass nicht jeder der fatalen Politik der Kanzlerin hinterherhechelt wie gerne (aber freilich falsch) im Mainstream suggeriert wird. Es ist schon eine bedenkliche Konstellation im Lande seit letzten September. Das Konvolut der linken Parteien bis raus zum linken Rand und die Christdemokraten, die irgendwo links der Mitte schwimmen, scheinen sich gegenseitig mit absurden Forderungen und Ideen überbieten zu wollen. Opposition gibt es keine wirkliche. Und im Gegensatz zu den Repressalien in der Türkei besteht in Deutschland nur die Gefahr, dass man beim gegenseitigen Kotau mit den Köpfen zusammenstößt.
Auch heute waren es erneut mehr Teilnehmer als beim Schweigemarsch vor 14 Tagen, die an der Kundgebung und dem sich heute anschließenden Friedensmarsch teilnahmen. Auf Grund von Baustellen ging es heute ab dem Rathaus über den Fabrikweg und die Seydelstraße zur Turnhalle gegenüber der Brauerei, wo die Veranstaltung dann in der obligatorischen Nachlese endete.
Fortan sollen die Kundgebungen mittwochs wieder wöchentlich stattfinden, wie heute verkündet wurde.
9. August 2016
Tagesaktueller Stand Asylbewerber im Lager Einsiedel: 76.
Diese Angabe erwies sich im Nachgang als falsch. Auf schriftliche Nachfrage (13. August 2016) der BI „Gemeinsam für Einsiedel“ antwortete der Sachbearbeiter der LDS, dass er versehentlich die Belegungszahl einer anderen Einrichtung genannt hatte und entschuldigte sich dafür.
Der korrekte (Vormittags-)Stand am 9. August beträgt 180 Personen.
10. August 2016
14. August 2016
Ab etwa halb 3 nachmittags war der Infostand wieder einmal für einige Stunden zum persönlichen Gespräch für Interessierte vor dem Einsiedler Rathaus präsent.
17. August 2016
Ein Mittwoch – bedeutet im Umkehrschluss: Demo und Schweigemarsch der Asylkritiker.
Die beiden Stammredner wussten auch heute wieder die Zuhörer kurzweilig zu unterhalten.
Redner eins vom Infostand machte deutlich, was wohl jeder sehen kann, der offenen Auges geht und geistig nicht gar so „in der Mainstreamsuppe schwimmt“, bemerkt. Das Alltagsbild in Einsiedel ändert sich! Und wir denken, dass es wohl alle hier so wahrnehmen, dass diese Änderung keineswegs zum Positiven ist.
Schon vor wenigen Tagen waren Fotos aufgetaucht, die Asylbewerber auf den Borden und dem Parkplatz vor EDEKA sitzend zeigten, mehrheitlich junge Männer. Ortsbilder, die bisher ungewohnt waren und nun mit der verstärkten Belegung in der letzten Zeit wohl zunehmen werden.
Der Redner äußerst angesichts solcher Bilder den Wunsch, dass die „Bahnhofsklatscher, Teddywerfer und Strickkursanbieter“ nun ihrerseits das (seit Monaten inflationär gebrauchte) Wort „Integration“ verinnerlichen und dahingehend einen Beitrag leisten sollen, der weit über die drei genannten Dinge hinausgeht. Seitens der Asylkritiker wäre dazu keine Hilfe zu erwarten, führte er aus.
Dann kam er auf eine Sache in Waldenburg (bei Glauchau) zu sprechen. Was vermutlich als Vorzeigeobjekt mit Asylbewerbern gestartet war, ist an deren Arbeitsmoral kläglich gescheitert. Wir empfehlen zur Lektüre den Stadtbote Waldenburg Juni 2016 Seite 5.
Die „Freie Presse“ griff das Thema seinerzeit auch auf. Interessant hier der Kommentar des Redakteurs, wir lesen im letzten Satz: „Die Entscheidung der Männer [der Asylanten] sollte respektiert und nicht als Desinteresse an Arbeit und Integration missverstanden werden.“
Redner zwei von der BI „Gemeinsam für Einsiedel“ brachte die Zuhörer auf den Belegungsstand vom 15. August:
94 männliche, 89 weibliche Personen, somit 183 total, davon sind 88 Kinder im Alter von null bis 17 Jahren.
Hochinteressant die genannten Hauptherkunftsländer:
Russische Föderation, Indien, Afghanistan, Libyen
Er merkte an, dass offensichtlich keine Asylbewerber aus Syrien in Einsiedel seien.
Wir wiederrum vermuten, dass es sich bei den Russen eigentlich um Tschetschenen handelt, wir führten an anderer Stelle dahingehend schon einmal aus.
Der BI-Sprecher schilderte auch ein persönliches Erlebnis in Einsiedler Straßenverkehr Anfang August, als ihm „…vier jugendliche Flüchtlinge (augenscheinlich aus der EAE) auf Fahrrädern entgegen kamen, die sowohl die komplette Straße, als auch den Fußweg benutzten. Die Fahrweise der Radfahrer ließ den unzweifelhaften Schluss zu, dass sie mit den Rädern weder technisch vertraut waren, noch dass sie in der Lage waren, die Räder tatsächlich zu beherrschen.“
Wir zitieren jetzt an dieser Stelle die „Flüchtlingshilfe Einsiedel“ (Einsiedler Anzeiger Juni 2016): „Das Fahrrad-Reparaturteam hat mittlerweile insgesamt ca. 20 ausgediente, gespendete Fahrräder instand gesetzt. Mit Hilfe der Polizei und den ehrenamtlichen Helfern wurden erste Verkehrserziehungsprojekte realisiert.“
Offensichtlich scheinen bei der Verkehrserziehung immense Nachschulungen bzw. ständige Wiederholungen nötig. Auch vor dem Hintergrund, dass die Asylbewerber wohl keine Haftpflichtversicherung besitzen und Geschädigte dann im Unglücksfall vor großen finanziellen Problemen stehen. An Personenschäden, bei wem auch immer, wollen wir gar nicht erst denken!
Der Redner ging im Laufe seines Vortrags noch zur Weltpolitik über, freilich auch hier im Kontext mit der aktuellen Asylpolitik.
Im Anschluss gab es den obligatorischen Schweigemarsch, der über Fabrikweg, Seydelstraße und August-Bebel-Platz zurück zum Rathaus führte.
Auffällig oder wohl eher unauffällig die Polizeiabsicherungen dieser Veranstaltungen in letzter Zeit. Es sind die wenigen und hier dann meist älteren, freundlichen Polizisten, die es scheinbar genießen, mal den Schreibtisch kurz zu verlassen und einen ganz ruhigen Dienstabend an der frischen Luft zu verbringen zu können.
19. August 2016
Die Bustour mit der Sonderlinie 92 – ein kleiner „Reisebericht“
Vielleicht erinnern sich einige Leser noch daran – unter dem 19. Februar bin ich schon einmal mit dem Sonderbus der Linie 92, der Rathaus und Bahnhof mit dem Lager verbindet, gefahren.
Seinerzeit lernte ich einen der Fahrer kennen: Jochen Kluge.
Was damals Zufall war, nutzte ich heute Nachmittag aus, da ich ihm im Tageslauf hinter dem Steuer gesehen habe. Groß ist seine Freude über unsere Begegnung, die sonst nur aus den obligatorischen Winken (man traut sich ja gar nicht mehr „Arm hoch“ zu schreiben) besteht. Um 17 Uhr begehre ich Mitfahrt an der Haltestelle „Am Einsiedler Bahnhof“, um mir erneut ein Bild zu machen, einfach mal einige Worte mit diesem sympathischen Menschen zu wechseln und ein 48stel seine Freitags mitzuerleben. Nach dem üblichen kurzen Smalltalk sollte es losgehen, Jochen Kluge legt viel Wert auf Pünktlichkeit. Aber nein, es nähert sich ein alter Mann auf dem Fahrrad und gibt Kluge einige Zettel. „Gib das mal bitte oben im Lager ab, mit Grüßen von uns!“ „Uns“ ist frei definierbar, ich habe mal einen der Zettel gescannt, damit sich der Leser ein Bild machen kann.
„Mit kritischen Grüßen!“ präzisiert der Mann seine Bitte, bedankt sich bei Kluge und radelt davon. „Siehst du, gut, dass du mal mitfährst. Solche Sachen passieren hier ständig, irgendjemand hat immer irgendetwas!“. So wie es scheint, sitzt Jochen Kluge wohl meist zwischen Baum und Borke. Ich denke bei mir, dass er auch Barmann werden kann, die müssen sich auch immer alles anhören. Jetzt sollte es eigentlich losgehen, aber es kommt noch ein Ehepaar mit Kind. Die Eltern in den 30ern, schmächtig, dem Aussehen nach wohl Inder oder dass, was ganz früher Indien war, also Pakistanis oder aus Bangladesch.
Auf eine Nachfrage verzichte ich und unterhalte mich mit Kluge.
Nach wie vor kann jeder kostenlos mitfahren, es werden keine Unterschiede gemacht. Wie ich höre, wird diese Möglichkeit auch von den Einsiedlern genutzt. Gerade für die älteren Semester eine große Erleichterung.
Unter der Woche geht’s 9:01 Uhr am Bahnhof los und dann aller viertel Stunden. Von 13 bis 13:46 Uhr ist Mittagpause und 18:31 Uhr beginnt die letzte Tour ab Bahnhof Richtung Lager. Am Wochenende sieht das dann schon ganz anders aus, dann wird nur einmal stündlich mit der regulären Linie 53 die Strecke bedient.
Langsam fahren wir die Anton-Herrmann-Straße hoch. Auf halber Strecke gibt es dort eine Bank. „Früher“, sagt Kluge, „saßen die Asylbewerber hier und wollten mitgenommen werden. Das gibt es jetzt nicht mehr, wir haben Anweisung, durchzufahren!“
Ja, sage ich zu ihm, das war lange Zeit so ein Thema. Die Mitfahrt wurde nicht nur an der Bank verlangt, sondern da, wo die Asylbewerber gerade standen. Sehr oft mitten auf der Oberförsterbrücke. Die Fahrer hätten das freilich immer gut gemeint. Die ständig und überall beschworene Integration (offensichtlich der Heilsbringer in der Asylkrise, wie uns der Mainstream suggeriert), diese Integration fängt aber eben schon bei den kleinsten Dingen an und selbst die moralisch besonders hochstehenden Lirogrüs (Linke-Rote-Grüne/Plural) werden zugeben müssen, dass keinem eine Perle aus der Krone fällt, wenn man bis zur Haltestelle geht. Ist wohl in ganz Europa so!
Oben angekommen, steigen die drei Asylbewerber aus. „Oben“ ist derzeit im Kreuzungsbereich Anton-Herrmann-Straße/Schollstraße/Schrebergartenweg. „Normalerweise gibt es jetzt Diskussionen, weil ich nicht hochfahre und sie den Rest der Strecke laufen müssen“, sagt Kluge. Er vermutet, dass meine Anwesenheit jetzt einen neuen Disput verhindert hat. Gerade der eben ausgestiegene Mann versucht es jedes Mal aufs Neue, den Fahrer zur Weiterfahrt zu „animieren“. Grund für die Streckenverkürzung sind die Wasserleitungsarbeiten auf der Schollstraße, diese sollen aber nun in der 34. KW beendet sein. Zum Zeitpunkt wird also über dem Parkplatz unterhalb der Waldklause gewendet. Die großen Zu- und Abbringerbusse (derzeit wohl mehr Zubringer…) wenden meist gleich hier im Kreuzungsbereich.
Unter dem 16. August ist einer der Busse in einem anliegenden Grundstück in den Zaun gefahren, was dann versicherungsrechtlich via Polizei geklärt wurde. Später hat auch in dieser Woche ein anderer, blauer Bus (Kennzeichen FO …) beim Rückwärtsrangieren das Werbeschild der Waldklause angefahren und Fahrerflucht begangen. Das Schild steht nun schief und der Klausenwirt wusste später im persönlichen Gespräch mit mir seiner „Begeisterung kaum noch Ausdruck zu verleihen…“.
Da noch etwas Zeit ist, warten wir jetzt an der Haltestelle auf Mitfahrer. Zwischenzeitlich pendeln Fußgänger vorbei, nicht nur ich, auch Jochen Kluge kennt sie alle. Er scheint grundsätzlich mit allen per Du und es entwickeln sich immer kurze Wortgeplänkel.
Jetzt kommt ein Einsiedler Ehepaar und möchte mit runterfahren. Ich kenne beide und Jochen Kluge freilich auch. „Machst ‘n du hier, haste nüscht zu tun…?“, werde ich gefragt. Naja, ein üblicher Einleiter. „Ich schreibe einen kleinen Reisebericht über die Buslinie, hast du auch was beizutragen?“ Selbstverständlich hat er, da seine Frau und er (nennen wir ihn Dieter) die Strecke häufig befahren. Man kommt mit den „Asylis“ ins Gespräch, meinen beide und es schwingt eigentlich kein negativer Beiklang mit. Sie erfahren so allerdings auch Dinge, die ganz bestimmt „nicht im Sinne des Erfinders“ der deutschen Asylgesetzgebung sind. Da diese Gesetzte aber offensichtlich äußerst dehnbar sind, wird hier gnadenlos ausgenutzt.
Eine Familie mit zehn Kindern und der hochschwangeren Frau aus Mazedonien kommt nach zweijährigen Aufenthalt aus Dänemark nach Einsiedel („Dänemark ist scheiße!“). Kluge nickt, er kennt die Familie. Der Mann wäre das dritte Mal wieder in Deutschland, Geld gäbe es auch hier nicht genug, aber eben mehr als in anderen Ländern, sagt Dieter. Dann berichtet er von einer weiteren Familie aus Serbien, die aus Holland hier angekommen ist. Holland ist ob der gezahlten Gelder freilich auch scheiße. Immerhin hat der Vater mit der Frau hier vier Kinder und in Serbien noch mal zwei.
Jochen Kluge starte den Motor und wir vier fahren langsam den Berg herunter. „Sind die Zigeuner heut’ schon mitgefahren?“ will Dieter vom Fahrer wissen. „Nein, heut noch nicht.“ „Welche Zigeuner?“ frage ich.
„Also schreib mal als erstes, dass „Zigeuner“ die Eigenbezeichnung dieser Leute ist, sie sich also selbst so nennen. Das hier gebrauchte „Roma“ nutzen die nie!“, entgegnet mir Kluge. (Also Lirogrüs: Schnappatmung runterfahren!)
Er kennt die Familie sehr gut, sie besteht aus fünf Erwachsenen und zwei Kindern. Das Familienoberhaupt M. (vollständiger Name bekannt) ist auch aus Serbien, in Deutschland aufgewachsen und nach eigener Aussage aber staatenlos. Er spricht sehr gutes, akzentuiertes Deutsch. Kluge meint: „Das letzte, was er braucht, ist ein Sprachkurs! Im Gegenteil, laut seiner Aussage spricht er sieben Sprachen, könnte also im Lager äußerst behilflich sein. Ich habe ihm auch dazu ermuntert, sich dahingehend anzubieten.“
Dieter ruft von hinten, dass M. geklagt hätte, dass es heute 28 € für Erwachsene und 18 € für Kinder pro Woche gäbe, früher wäre es mehr gewesen.
Kluge geht nicht darauf ein und berichtet, dass M. mit den Tschetschenen russisch spreche und sich auch mit den Arabern unterhalte. Das Deutsch, welches er spricht, nennt M. „Zigeunersprache“ – alle Zigeuner in Serbien würden es verstehen.
Wir erreichen das Rathaus. Dieter nebst holder Gattin steigen aus. Und ich auch. Kurze Verabschiedung vom Ehepaar, mit Jochen Kluge mache ich noch ein, zwei Fotos und wünsche ihm dann ein schönes Wochenende. Der Feierabend ist ja nicht mehr weit.
Ich denke, er hat sich ehrlich gefreut, dass ich wieder einmal mitgefahren bin. Seine Zuversicht hat er nicht verloren. Er hat sie schon damals im Februar präsentiert, heute steht er vielleicht manchen Dingen etwas kritischer gegenüber. Seinen Job als Busfahrer für Asylbewerber und Einheimischer macht er trotzdem noch voller Freude.
Und ich rate allen: Fahrt mal mit!
24. August 2016
Für den Notfall
Demo-Mittwoch …
Heute hörten die Zuschauer „nur“ den Sprecher vom Info-Stand, was freilich dem Informationsgehalt und dem Unterhaltungswert der Veranstaltung keinen Abbruch tat.
Gleich zu Beginn seiner Rede und unter Bezugnahme auf die Anfang der Woche bekannt gewordenen Anregungen der Bundesregierung, dass sich die Bevölkerung mit Lebensmitteln und Getränke für Krisenzeiten bevorraten solle, war der Info-Stand geneigt, nun seinerseits einen Beitrag zum Zivilschutz zu leisten.
Einige Mitglieder schwärmten aus, um unter den Zuhörern „Notfall-Rationen“ zu verteilen (Foto rechts). Diese wurden unter freudigem Erstaunen und mit lächelnden Gesichtern gern entgegengenommen. Eine nette Idee, hörte man unisono.
Ansonsten waren wie immer die Nachrichten aus Einsiedel und andere Begebenheiten im Zuge der Asylkrise von großem Interesse.
Der Sprecher nannte die aktuelle Belegungszahl vom Vortag: 143 Personen.
Diese kamen u.a. aus Afghanistan, Irak, Libyen und Somalia und auch aus den derzeitigen Hauptkriegsgebieten dieser Welt: Albanien, Serbien, Tunesien, Georgien und Indien. Keine Personen wären derzeit aus Syrien im Lager und auch keine aus der „Arabischen Republik“. Leider wissen wir nicht, was mit letzterem gemeint ist.
Der anschließende Schweigemarsch führt auch heute wieder über Fabrikweg, Seydelstraße und Einsiedler Neue Straße zurück zum Rathaus.
25. August 2016
TBC-Alarm
Auf Facebook posten die „Informationen aus Einsiedel“ eine Mopo24-Meldung:
„Drei mysteriöse Todesfälle: Keim-Alarm in Chemnitzer Klinik.
Chemnitz – Eine anonyme Mail sorgte in den letzten Tagen für Aufregung: Starben Patienten im Chemnitzer Klinikum, weil sich Keime verbreitet hatten?“
„Derzeit ist äußerste Vorsicht geboten! Auch in der *EAE in Einsiedel* sind momentan einige Besucher mit Atemmasken unterwegs. Aktuell besteht der Verdacht auf TBC, wobei es noch keine offizielle Bestätigung dafür gibt. Falls sich dieser Verdacht bestätigen sollte, werden wir euch unverzüglich informieren.“
27. August 2016
TBC-Wunderheilung
Zwei Tage später nimmt sich die „Freie Presse“ (Michael Müller) der Sache an: „Tuberkulose: Aufregung um Warnung in Einsiedel“ und „Gesundheitsamt weist Bericht über Verdachtsfälle in Erstaufnahme zurück“.
Wie wir hier lesen, wäre der Mundschutz, mit dem einige (wohl drei) Personen in der Einrichtung gesehen wurden, rein vorsorglich, um jedes Restrisiko auszuschließen. Kontrolle auf Anzeichen von TBC sind offensichtlich in derartigen Einrichtungen obligatorisch und entsprechende Tests „schlagen mitunter auch bei längst ausgeheilten Erkrankungen aus der Vergangenheit oder bei erfolgten Schutzimpfungen an…“
28. August 2016
TBC-Auflagenstabilisierung
Und weil sich TBC scheinbar gut verkauft, wenn sie nur ordentlich feilgeboten wird, haut die Mopo24 auch noch mal in die Kerbe: „Erstaufnahme: Tuberkulose-Verdacht in Einsiedel“. Wir schreiben das hier nur, um das „Sonntagsloch“ zu stopfen, denn der Artikel ist ein billiger und gekürzter Abklatsch des FP-Beitrag vom Vortag und nimmt Bezug auf diesen.
Einzig neu war eine Wortschöpfung als Bildunterschrift: …im ehemaligen Pionierheim…
Vor dem Einsiedler Rathaus -ca. 1 km vom Pionierheim entfernt- zeigte der Info-Stand am Nachmittag wieder für einige Stunden trotz Hitze (34° C) Präsenz.
30. August 2016
EAE Einsiedel: Übersicht Asylbewerber & Immigranten
Afghanistan 15
Albanien 5
Indien 11
Irak 11
Libyen 11
Mazedonien 6
Russische Föderation 27
Serbien 1
Serbien-Montenegro 3
Serbien, Republik 15
Syrien, Arabische Republik 2
Tunesien 1
Total 108 (männlich 53, weiblich 55)
Davon Kinder
0 – 3 Jahre 9
3 – 6 Jahre 11
6 – 12 Jahre 20
12 – 17 Jahre 16
31. August 2016
Die Wacht am Rhein
Ein Mittwoch. Und wie nun schon seit fast einem Jahr, versammelten sich unpünktlich viele Einsiedler und auch zahlreiche Gäste aus anderen Stadtteilen und unserem Umland vor dem Einsiedler Rathaus.
Wenn wir uns umschauen und wenn wir die belegten Parkplätze in der Gegend betrachten, so scheint es, als dass die Teilnehmerzahlen wieder zunehmen. Ganz sicher nicht in exorbitanten Prozentsätzen, mehr Demonstranten sind es aber auf alle Fälle.
Der Ablauf bleibt auch heute wieder der gleiche wie so oft – zwei Sprecher, die mit kurzweiligen Reden und interessanten Aspekten die Zuhörer zu fesseln wissen und meist entsprechende Reaktionen beim Publikum auslösen. Untrügliches Zeichen dafür, dass zugehört und nicht untereinander Nachbarschaftstratsch ausgetauscht wird.
Redner eins vom Info-Stand brachte die letzten (kommunalen) Ereignisse näher, erwähnte aber vorher bei der Begrüßung auch Michael Müller von der „Freien Presse“, den er gesehen zu haben glaubte. Dem war aber anscheinend nicht so und das wiederrum war wohl auch gut so, denn keiner hatte Teddybären zum Werfen dabei und trotz Bahnhofsnähe schien uns eine Klatscherei Müllers wegen ausgeschlossen, wenn wir uns mal ob der Reaktionen und Emotionen in der Runde hier umgucken.
In der Gänze seiner Rede fasste er sich kurz, da er auf Redner zwei verwies, der heute länger ausführen wollte.
Der zweite Sprecher von der Bürgerinitiative „Gemeinsam für Einsiedel“ hatte allerhand Infos im Gepäck.
Er ging auf die TBC-Verdachtsfälle im Lager ein, die sowohl durch verschiedenen Zeitungen als auch durch Sichtungen der Anwohner verschiedene, mehr als berechtigte Fragen aufwarfen. Letztendlich hatte die BI auf mehrfache Nachfrage Auskunft erhalten, dass zwei Bewohner der EAE Mundschutz zu tragen hätten, es bestände aber kein Verdacht auf TBC und die Anordnung wäre eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Dann kam er auf die Belegung von gestern zu sprechen, wir haben diese bereits am Vortag publiziert.
Es folgte ein Rückblick von der gestrigen Ortschaftsratssitzung, der viele Asylkritiker beigewohnt und die Bürgerfragestunde genutzt hatten.
Über das Zusammenleben im Ort und den Zusammenhalt desselben (welcher nun schon so lange Zeit hängt wie eine Bogenlampe) gab es auch einige Worte.
Was uns freute, war seine Erwähnung, dass ein bekanntes Mitglied der „Gegenseite“ nun schon das dritte Mal in Folge an der Mittwochdemo teilnahm (verhaltener Beifall). Oder um es präziser auszudrücken, sich die hier vorgebrachten Aussagen und Argumente anhört. Wenn – verständlicherweise – Reaktionen wie Applaus oder Ähnliche auch ausblieben, so wäre es doch ein Anfang, wenn man sich die Gedanken der anderen Seite anhört.
Wir finden es gut, dass das hier so sachlich angesprochen wurde!
Wir finden es gut, dass sich dieser (gläubige) Mann anderen Ansichten nicht verschließt!
Und wir finden es gut, dass seine Anwesenheit von den Zuhörern ohne irgendwelche negativen Worte und Gesten akzeptiert wird! Was selbstverständlich sein sollte und selbstverständlich ist!
Ein Lichtblick unter so vielen anderen bornierten Apparatschiks und mainstreamgläubigen Facebook-Philosophen (m/w), für die die Menschen hier nur „Besorgte Bürger“ in negativsten Sinne und (in der Standardversion) Nazis darstellen.
Der nächste Teil der heutigen Rede war auf der Ortschaftsratssitzung am Dienstag und auch via Facebook angekündigt worden.
Der Sprecher zitierte in großen Teilen einen Artikel des „Journal (der) Rhein Zeitung“ vom 16. April 2016, der offensichtlich erst kürzlich hier bekannt wurde.
Da die Einsiedler Ortschaftsrätin Steffi Barthold eine tragende Rolle im Artikel spielt, wurden beim Vortrag immer wieder Emotionen im Publikum laut, die Bandbreite schwankte zwischen Beifall und Buh- oder Pfuirufen.
(Wir hatten den Artikel ursprünglich verlinkt, er ist aber anbieterseitig nicht mehr verfügbar.)
Der Sprecher vor dem auszugsweisen Zitieren des Artikels: „Und ich hoffe sehr, dass jetzt endlich, aber eigentlich viel zu spät, der Ortschaftsrat die Courage hat, dieser Frau Ihre Verantwortung als gewählter Volksvertreter deutlich zu machen.“
Schlussendlich kündigte Sprecher eins vom Infostand noch an, dass das einjährige Jubiläum der asylkritischen Proteste in Einsiedel (23. September) mit einer Feier am 15. Oktober auf der Fläche gegenüber der Brauerei gefeiert werden soll. Details würden sukzessive bekannt gegeben.
3. September 2016
„Tag der Sachsen“ – Wir berichten von außerhalb 😉
Nun mach´ aber ma´ nen Punkt!
Gestern fanden viele Einsiedler wieder einmal die „Informationen aus Einsiedel“ in ihren Briefkästen vor. Wir möchten diese Ausgabe August 2016 unseren Lesern nicht vorenthalten.
Auch hatten wir in der letzten Woche eine und heute Vormittag eine weitere Anfrage, warum wir meist nur von den Asylkritikern berichten und nicht von der „Flüchtlingshilfe Einsiedel“ oder anderen Stellen, die sich für die Asylbewerber und Immigranten im Lager engagieren. Beide Anfragen waren sachlich gestellt und wir haben diese selbstverständlich beantwortet. An dieser Stelle weisen wir darauf hin (ähnliches schrieben wir beiden Fragestellern), dass die „Flüchtlingshilfe Einsiedel“ eigentlich keine Informationen publiziert, eine sinnvolle Öffentlichkeitsarbeit findet nicht statt.
Letzter eigener Facebook-Eintrag ist vom 4. Juni, als dort ein Artikel eingestellt wurde, der vorher im „Einsiedler Anzeiger“ erschienen war.
Dass hier viel Raum für Spekulationen bleibt, ist offensichtlich einkalkuliert und ganz sicher falsch, wird jedoch konsequent durchgezogen.
Also, um es kurz zu machen: An uns liegt es ganz bestimmt nicht, dass jeder nach eigenem Gusto in die Arbeit der „Flüchtlingshilfe Einsiedel“ hineininterpretieren kann, was er will. Fakt ist, dass es sich hierbei keinesfalls um eine monolithische Einheit handelt, zwischen real Helfenden und im Bereicherungstaumel Schwelgenden scheint alles vertreten zu sein, wenn man sich die Kommentare auf den verschiedensten Facebook-Seiten durchliest.
Und ein weiterer Fakt bleibt auch noch hängen: Der Slogan der „Flüchtlingshilfe Einsiedel“ mit den gefühlten 1.000 Punkten als Wort und Satzzeichen:
Wir.Helfen.Punkt.*
*Hier mosert freilich auch die automatische Rechtschreibprüfung herum – ab das nehmen wir ganz bestimmt nicht in unser persönliches Wörterbuch auf!
7. September 2016
Müller, Meier, Schramm – sin´ de Größten, die mer ham´!
Nein, liebe Freunde, heute geht es mal nicht um „Freie Presse“-Redakteur Michael Müller und eigentlich geht’s auch um keinen Meier oder Schramm, sondern um den Chemnitzer Stadtrat Detlef Müller (SPD – was sonst?!).
Und im Zuge der Person Detlef Müller, der auch Mitglied des Bundestages ist, veröffentlichen wir hier die Rede des zweiten Sprechers vom heutigen Tage, Nico Köhler, mit dessen freundlicher Genehmigung.
Also einfach durchlesen und sich selbst ein Bild machen. Folgen wir dem Vortrag, dann zeigt uns dieser auf, wie abgehoben und vor allem argumentationslos solch ein Parteigenosse dieser (ehemaligen) Arbeiterpartei sein kann, wenn pünktlich das stattliche und staatliche Monatssalär aus Berlin überwiesen wird, bis zur nächsten Wahl noch Zeit ist und man sich somit derzeit nicht mit 10.074 Plebejern herumärgern braucht.
Aber vergessen wir nicht den Sprecher eins vom Infostand. Seine Rede drehte sich heute um die Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern, die wohl nicht nur für ihn, sondern, so wollte es scheinen, für die meisten Zuhörer zur vollsten Zufriedenheit ausgegangen sind. Dem Beifall nach zu urteilen scheinen nicht die satten Verluste von CDU bis Linksaußen, sondern das Ausscheiden der Grünen aus dem Landtag dort die meiste Euphorie hervorzurufen.
Vor Marschbeginn erinnert der Redner noch einmal an das einjährige Jubiläum des Infostandes, das am 15. Oktober begangen werden soll.
Der Schweigemarsch ging auch heute wieder über Fabrikweg, Seydelstraße und August-Bebel-Platz zurück zum Rathaus.
13. September 2016
EAE Einsiedel: Übersicht Asylbewerber & Immigranten
Afghanistan 9
Albanien 5
Indien 8
Mazedonien 9
Russische Föderation 18
Serbien 15
Serbien-Montenegro 3
Serbien, Republik 15
Syrien, Arabische Republik 2
Total 84 (männlich 35, weiblich 49)
Davon Kinder
12 – 17 Jahre 12
6 – 12 Jahre 13
3 – 6 Jahre 12
0 – 3 Jahre 6
14. September 2016
Demonstrationskundgebung mit Schweigemarsch
20. September 2016
EAE Einsiedel: Übersicht Asylbewerber & Immigranten
Die tagesaktuellen Zahlen für die Belegung in der EAE Einsiedel.
Afghanistan 9
Albanien 5
Indien 8
Mazedonien 9
Russische Föderation 18
Serbien 15
Serbien-Montenegro 3
Serbien, Republik 15
Syrien, Arabische Republik 2
Keine Angabe* 1
Total 85 (männlich 35, weiblich 50)
Davon Kinder
12 – 17 Jahre 12
6 – 12 Jahre 13
3 – 6 Jahre 12
0 – 3 Jahre 7
*Unter „Keine Angabe“ vermuten wir ein neugeborenes, weibliches Baby, da bei den anderen Zahlen und Staatsangehörigkeiten die Angaben mit der Vorwoche identisch sind.
Götterdämmerung
In den späten Abendstunden des 19. September „hatten wir etwas läuten hören“, aber unsere Zweifel gehabt, seit den heutigen Vormittagsstunden wissen wir, dass diese Zweifel unbegründet waren.
Das Einsiedler Erstaufnahmelager wird bis zum 31. Oktober geschlossen. Jetzt, in den Abendstunden des heutigen Tages ist das längst keine neue Meldung mehr, im Ort war es heute ganz sicher das Hauptthema. Fast wirkt es wie ein Déjà-vus, vor reichlich einem Jahr erlebten wir das gleiche Gesprächsthema in Einsiedel. Allerdings, so will es scheinen, ist die Gemütslage heute eine gänzlich andere. Freude und Erleichterung bei den Menschen, auch wenn viele zugeben, dass sie persönlich keine Probleme mit den hier untergebrachten Immigranten gehabt hätten.
Nun, wir denken, dass bis zum Toresschluss noch die eine oder andere Nachricht von uns zu vermelden ist. Für den heutigen Tag wollen wir vorerst ein, zwei Screenshots wiedergeben, so wie wir das schon lange nicht mehr publiziert haben. Einige Zeitungsmeldungen haben wir auf unserem Facebook-Profil geteilt.
Da neben Einsiedel eine ganze Menge anderer sächsischer Erstaufnahmen geschlossen werden, sind auch die Namen derer in den einzelnen Nachrichten genannt. Was aber auffällt, ist das ständig gebrauchte Wort „umstrittene (EAE)“ in Bezug auf Einsiedel.
Und so täuschen wir uns nicht in der Annahme, dass die Behauptung von Innenminister Ulbig „Wir haben uns bei den Plänen nicht von Protesten vor Ort leiten lassen“ eine reine Schutzbehauptung ist. Eine Aufmunterung für die, die sich für die Asylbewerber hier im Lager eingesetzt haben und insbesondere in Einsiedel nun glauben, dass die wöchentlichen Proteste jetzt zum Ziel geführt haben.
Ob es diese Proteste allein waren, darf sicher angezweifelt werden, allerdings fließen solche Tatsachen einhundertprozentig in die Gemengelage eines Für & Wider ein. Die Asylantenunterkünfte kosten den Steuerzahlern eine unvorstellbare Menge Geld, speziell und wohl einzigartig kommt in Einsiedel ein nicht endender Protest dazu. Und im Zuge dessen weitere, zusätzliche Kosten für Polizei und Material und die latente „Gefahr“, dass der Umfang der Demonstrationen und der Teilnehmer wieder stark zunimmt, wenn es Vorfälle in Einsiedel geben würde, wie sie sich in der Innenstadt offensichtlich täglich abspielen.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Tatsache, dass in Einsiedel bezüglich der Einrichtung so gut wie nichts verborgen blieb. Eine Zunahme von Bustransfers, Immigranten mit Mundschutz, Staatsangehörigkeiten der Bewohner, Brandschutz, Wasserversorgung und, und, und. Alles wurde ständig von den verschiedenen Akteuren hinterfragt. Bürgersprechstunden, Runde Tische, Anfragen an LDS und Ortschaftsrat … also ein Alltagsgeschehen, wo so eine EAE nebenbei mitläuft, gibt es in Einsiedel ganz bestimmt nicht. Und das weiß man auch in Dresden!
Morgen ist nun wieder Demo mit Schweigemarsch, vielleicht eine der letzten? Wir werden reinhören.
Was dann viele der Asylkritiker Mittwochabend machen werden … hm … mal sehen.
Die Mitglieder der „Flüchtlingshilfe Einsiedel“ sehen wir dann aber ganz sicher bei vielen hilfsbedürftigen (deutschen) Menschen hier im Ort. Hilfe à la „Timur und sein Trupp“, die sicher meist älteren Mitbürger werden sich über die freien Kapazitäten im Bereich „Manpower“ ganz bestimmt freuen! Und vielleicht -wir wollen natürlich nicht zu viel versprechen – kommt auch mal der Michael Müller von der „Freien Presse“ vorbei um von diesen Taten zu berichten. Und dann, dann hat er wirklich einmal recht!
21. September 2016
Gedanken für eine „Zeit danach“
„Einsiedel schmiedet Pläne für die Zeit danach“ titelt heute die „Freie Presse“ prominent im Lokalteil. Redakteur Michael Müller hat laut Artikel wieder einige Körbe von Einsiedler Interview-Partnern erhalten („reagierten eher verhalten“). Der Infostand lehnte eine Stellungnahme ab, die BI „Gemeinsam für Einsiedel“ will sich erst heute Abend äußern, was allerdings zu erwarten war.
Die „Freie Presse“ weiter: „Laut Ortsvorsteher Falk Ulbrich gibt es aber bereits Gespräche. Der CDU-Politiker hatte sich, unter anderem im Einsiedler Ortschaftsrat, schon vor Monaten vehement dafür ausgesprochen, Ideen für die Zeit nach der Nutzung als Erstaufnahmeeinrichtung zu entwickeln. Denkbar wären aus seiner Sicht eine Zukunft des Geländes als Wohnungsbau- oder Bildungsstandort. „Oder eine Kombination aus beiden“, so Ulbrich.“
Das ist auf alle Fälle korrekt, schon mit Bekanntwerden der Pläne für eine EAE in Einsiedel im Objekt und lange vor der ersten Belegung äußerte sich Ulbrich mehrfach und brachte Überlegungen für Nutzungsmöglichkeiten „der Zeit danach“ ins Spiel.
Indes war er damit keinesfalls allein, auch andere Akteure brachten ihre Gedanken ein. Von Renaturierung („Fichteln“) über Wohnbebauung (Modernisierung) bis großflächige Photovoltaikanlagen ist alles dabei.
Vieles ist sicher diskussionswürdig. Letzten Endes entscheidet aber hier der private Eigentümer.
Demonstrationskundgebung mit Schweigemarsch
Die heutige Mittwochsdemo vor dem Einsiedler Rathaus hatte erwartungsgemäß wesentlich mehr Besucher als in der Vorwoche.
Und gleich zu Beginn fragte der Sprecher des Infostandes in die Runde, wie es denn nun bzw. nach dem 31. Oktober weitergehen solle. Gemeint waren die wöchentlichen Kundgebungen und das Publikum sprach sich auch sofort für ein „Weitermachen“ aus, was wiederum den Sprecher sichtlich freute. Und nichts Anderes war wohl von ihm erwartet worden. Er verwies auf den bis 2018 laufenden Mietvertrag und führte aus, dass nun völlig im Dunkeln läge, wie es dort oben weitergehe und dass das Objekt auch für andere Asylverwendungen genutzt werden könnte.
Also, um es kurz zu machen die Hauptbotschaft des heutigen Abends: Es gibt in Einsiedel auch weiterhin und über den Oktober hinaus wöchentliche Protestkundgebungen.
Inwieweit die Menschen auch zukünftig in Einsiedel zu mobilisieren sind, ob die 15, 20 Leute, die „weitermachen“ riefen, für ausreichend Menge sorgen, ob der Rückhalt in der Einsiedler Bürgerschaft bleibt, wird die Zukunft zeigen.
Der Schweigemarsch ging heute über den Fabrikweg, die Rosenstraße und die Neue Straße zurück zum Rathaus.
23. September 2016
Ein Jahr friedlicher Widerstand in Einsiedel
Ein denkwürdiger Tag! Am 23. September 2015 gab es die erste Demo. Zum Zeitpunkt ahnte freilich keiner, was da noch folgen würde. Am 1. Oktober wurde der Infostand „geboren“, eine Initiative, die in Zukunft für viel Wirbel und unzählige Diskussionen sorgen und doch wohl den medienwirksamsten Beitrag in die Einsiedler Asylproblematik einbringen wird. Aber viel mehr Akteure werden dazu treten. Seien es Bürgerinitiativen als Gegner oder die „Flüchtlingshilfe Einsiedel“, die sich für die Immigranten einsetzt. Ein Riss wird durch den Ort gehen, er umfasst wohl die ganze Bandbreite, von der Familie als kleinste Zelle bis zum Ortschaftsrat.
Wir wollen jetzt auch nicht ins Detail gehen, sondern verweisen auf unsere sehr umfangreiche Chronologie der Ereignisse des vergangenen Jahres.
Wir nehmen in Anspruch, dass wohl keiner die Ereignisse so akribisch aufgezeichnet hat wie das „Heimatwerk Einsiedel“. Eine neutrale Position konnten und wollten wir nicht einnehmen. Zu offensichtlich waren die Fehlentscheidungen von Bundes- und Landesregierung. Und jetzt, nach einem Jahr, gibt auch die Kanzlerin stückchenweise zu, dass erhebliche Fehler gemacht wurden.
Nun denn, hier geht’s noch mal zu Teil 1 … und von da ab dann weiter.
Presseschau
„Einsiedel: Die Proteste gehen weiter – der Ort bleibt gespalten“ titelt heute die „Freie Presse“ und erneut finden wir den Bericht in großer Aufmachung im Lokalteil. Als Redakteure werden anfangs des Artikels Benjamin Lummer und Jana Peters genannt und beim (Einsiedler) Leser keimt die Hoffnung auf, dass es dieses Mal kein klischee- und mainstreamkonformes Politdrama à la Michael Müller wird und sachbezogene, ausgewogene Berichterstattung folgt.
Wir haben den Artikel auf unserer Facebook-Seite geteilt. Neben einem Bericht über die Demo vom letzten Mittwoch gab es auch einen Rückblick auf die Ereignisse im letzten Jahr.
Interessant ist die Aussage des CDU-Ortschaftsrates Marc Stoll, die die „Freie Presse“ wie folgt wiedergibt: „Es wäre wichtig für den Ort, dass die Demos weniger werden oder alternative Plätze und Routen nutzen“. Stoll bezieht seine Aussage auf Anwohner, die entlang der Route der wöchentlichen Kundgebungen wohnen und ob der Demos genervt seien.
Also wenn die Anwohner in Rathausnähe „genervt“ sind, wenn sie sich einmal die Woche eine halbe oder auch eine ganze Stunde lang eine Kundgebung anhören müssen, ist das vielleicht nachvollziehbar. Dass aber ein Schweigemarsch, der zur Hälfte über Nebenstraßen führt und von dem man außer Gemurmel nichts mitbekommt, nervt, muss bezweifelt werden! Jedes Moped ist lauter, vom Alltagsverkehr reden wir erst gar nicht.
Aber vielleicht meint Stoll auch die Gegner der Asylkritiker, die sich wohl von jedem mitgeführten Banner oder ausgehangen Flyer „genervt“ fühlen, bricht doch jedes Mal die heile Welt der Bereicherung in sich zusammen. Oder vielleicht meint er die Linken-Demos vom 7. Oktober 2015 und 26. April 2016, die mit immenser Lautstärke, viel Trallala und (vordergründig die zweite) mit zweifelhaften Parolen und „netten“ Gesten über die Bühne gingen. Wir wissen es nicht. Aber wir lesen in der heutigen „Freien Presse“, dass, wie so manches Mal im letzten Jahr, der CDU-Mann Marc Stoll scheinbar der Einzige ist, der mit der Presse redet und als Lichtgestalt im sonst so bösen Einsiedel von den Blättern dargestellt werden kann und vielleicht auch dargestellt werden will.
Aber so ist es in Einsiedel seit einem Jahr – ein jeder kämpft für seine Sache.
Wie erfreut wären wir und wohl viele andere auch, wenn sich im Ort wieder zueinander gefunden würde!
Die diktatorgleiche Fehlentscheidung einer einzelnen Frau schlägt sich bis in die kleinste Kommune nieder!
27. September 2016
EAE Einsiedel: Übersicht Asylbewerber & Immigranten
Die tagesaktuellen Zahlen für die Belegung in der EAE Einsiedel.
Afghanistan 9
Albanien 5
Indien 8
Mazedonien 9
Russische Föderation 18
Serbien 15
Serbien-Montenegro 3
Serbien, Republik 15
Syrien, Arabische Republik 2
Keine Angabe 1
Total 85 (männlich 35, weiblich 50)
Davon Kinder
12 – 17 Jahre 12
6 – 12 Jahre 13
3 – 6 Jahre 12
0 – 3 Jahre 7
(Keine Änderungen gegenüber der Vorwoche)
Treffen mit Asylkoordinator und Flüchtlingshilfe
Um halb 7 abends trafen sich acht Mitglieder des Ortschaftsrates mit dem Asylkoordinator Klaus Mück. Das Treffen war schon lange geplant und hatte nicht ansatzweise das Geheimnisvolle, was im Nachgang wieder einmal hineinorakelt wurde. Und ein wenig hat es wohl auch die Zeit überholt, da ja bekanntermaßen das Einsiedler Lager in Bälde geschlossen wird.
Ein leitendes Mitglied der „Flüchtlingshilfe Einsiedel“ war ebenso anwesend. Beide Gäste beantworteten Fragen der Ortschaftsräte.
Die Hauptbotschaft dieser Gespräche war wohl, dass die „Flüchtlingshilfe Einsiedel“ mit Schließung der EAE ihre Tätigkeit einstellen wird. Es wird damit gerechnet, dass sich unter Umständen bereits in etwa zwei Wochen (also Mitte Oktober) keine Immigranten und Asylbewerber mehr in Einsiedel befinden.
28. September 2016
Demonstrationskundgebung mit Schweigemarsch
Ein Jahr friedlicher Widerstand in Einsiedel
Wie wir dokumentiert haben, begann der Infostand am 1. Oktober 2015 seinen Widerstand. Heute nun ist der 365. Tag. Das „neue“ Jahr beginnt also morgen, am 30. September, da wir ein Schaltjahr haben.
Ein Jahr friedlicher Widerstand in Einsiedel – Herzlichen Glückwunsch!
Bild rechts: schon wieder ein Jahr her …
… der Infostand in seiner „Frühphase“ am 2. Oktober 2015 um 20:43 Uhr.
„Informationen aus Einsiedel“
Heute wurden im Ort die „Informationen aus Einsiedel“, Ausgabe September 2016, verteilt.
4. Oktober 2016
EAE Einsiedel: Übersicht Asylbewerber & Immigranten
Die tagesaktuellen Zahlen für die Belegung in der EAE Einsiedel.
Afghanistan 10
Albanien 5
Indien 8
Mazedonien 9
Russische Föderation 15
Serbien 16
Serbien-Montenegro 3
Serbien, Republik 15
Syrien, Arabische Republik 2
Total 83 (männlich 35, weiblich 48)
Davon Kinder
12 – 17 Jahre 10
6 – 12 Jahre 13
3 – 6 Jahre 12
0 – 3 Jahre 8
5. Oktober 2016
Demonstrationskundgebung mit Schweigemarsch
Das Zusammentreffen heute unterschied sich beträchtlich von den Ereignissen vor genau einem Jahr, denn seinerzeit hieß es:
11. Oktober 2016
EAE Einsiedel: Übersicht Asylbewerber & Immigranten
Die tagesaktuellen Zahlen für die Belegung in der EAE Einsiedel.
Afghanistan 10
Albanien 5
Indien 4
Mazedonien 6
Russische Föderation 15
Serbien 2
Serbien, Republik 11
Syrien, Arabische Republik 2
Total 55 (männlich 24, weiblich 31)
Davon Kinder
12 – 17 Jahre 8
6 – 12 Jahre 11
3 – 6 Jahre 7
0 – 3 Jahre 6
12. Oktober 2016
Demonstrationskundgebung mit Schweigemarsch
13. Oktober 2016
Nach 283 Tagen …
… ist die Asylproblematik in Einsiedel offensichtlich vorerst vorbei.
Große Unruhe herrschte heute früh in Ort. Der Aufreger waren aufs Neue außergewöhnlich viele Polizeifahrzeuge („Sixpacks“), was schlagartig wilde Spekulationen nach sich zog.
Die Anton-Herrmann-Straße wurde kurzzeitig gesperrt und etwa um dreiviertel elf verließen in Abständen zwei große Busse mit den letzten verbliebenen 55 Immigranten und Asylbewerbern die Einsiedler Flur in Richtung Schneeberg. Sicher ist man dort schon ganz euphorisch. Den Polizeischutz erklären wir uns mit einigen syrischen VIP-Personen im Bus, vermutlich Träger des Bundesverdienstkreuzes.
Der Freistaat hat sich die Polizeibegleitung einiges kosten lassen. Die „Sixpacks“ waren an strategisch ausgewählten Stellen in Ort verteilt, z.B. drei am Lager, einer noch darüber am Waldrand, zwei an der Schollstraße, drei am Beginn der Anton-Herrmann-Straße, einer am Rathaus … insgesamt wurden bis zu 12 Fahrzeuge gesehen. Dazu kommt noch ein weiteres Fahrzeug, wahrscheinlich Staatsschutz.
Die Stimmung des Personals im Lager ist ausgesprochen schlecht. DRK-Mitarbeitern, die im Lager beschäftigt sind, soll zum 31. Oktober gekündigt worden sein. Gleiches gilt scheinbar für den Wachschutz. Alle hatten sich Hoffnung auf eine Beschäftigung bis mindestens 2018 gemacht.
Die „Flüchtlingshilfe Einsiedel“ stellt ihre Hilfsangebote ein (wir berichteten). Auch hörten nicht nur wir, dass einige Helferinnen Läuterung erfahren haben sollen, als Geldbörsen „unerklärlicherweise“ im Lager verschwanden. Nun, ob wahr oder nicht, an die große Glocke hängt es niemand, da ja die heile Welt der Bereicherung Risse bekäme.
Der kleine rote Bus der Sonderlinie 92 fährt noch bis Ende des Monats. Warum er im Ort „Orient-Express“ heißt, liegt wohl daran, dass er am Bahnhof hält und einige Meter neben den Schienen fährt. Hm, hüstel, nee, eine andere Erklärung gibt’s scheinbar wirklich nicht …
14. Oktober 2016
Treffen
Berichten zufolge trafen sich heute der Eigentümer der Anlage Dittersdorfer Weg 25, Vertreter der LDS und der Einsiedler Ortschaftsratsvorsitzende Falk Ulbrich (CDU) zu einem Gespräch für die zukünftige Nutzung des Areals.
15. Oktober 2016
Jubiläumsveranstaltung 365 Tage Infostand Einsiedel
Als voller Erfolg kann wohl die Jubiläumsveranstaltung des Infostandes mit Unterstützung der Bürgerinitiative „Gemeinsam für Einsiedel“ gelten.
Am Nachmittag und Abend fand in der alten Turnhalle gegenüber dem „Einsiedler Brauhaus“ die ausgesprochen zahlreich besuchte Veranstaltung statt (ca. 500 Personen nach Angaben der Organisatoren).
Vieles war seitens des Veranstalters aufgeboten worden, Höhepunkt des Abends war aber zweifelsohne der Auftritt des „1. Vogtländischen Schalmeienzuges Auerbach“.
Wir haben nachfolgend eine kleine Fotogalerie und ein kurzes Videoschnipsel eingefügt. Wer also noch einmal den äußerst unterhaltsamen Abend Revue passieren lassen will, bitte sehr:
19. Oktober 2016
Demonstrationskundgebung mit Schweigemarsch
26. Oktober 2016
Demonstrationskundgebung mit Schweigemarsch
Toresschluss
Nun ist das Lager schon reichlich zwei Wochen leer gezogen und mit dem heutigen Tage endet jetzt auch „behördlich“ die Belegung.
Und wir beenden damit auch unsere Tetralogie um die Einsiedler EAE. Vorerst jedenfalls.
Denn freilich gibt es die Liegenschaft weiter und wir wissen alle, dass diese noch einige Jahre vom Freistaat Sachsen angemietet ist.
Ob hier einmal private oder kommunale Ideen umgesetzt werden oder die große Weltpolitik erneut nach Einsiedel durchschlägt … wer weiß das schon?
Die asylkritischen Proteste sollen wohl weitergehen. Welche Dimensionen diese erreichen können, was für Menschenmassen mobilisiert werden können, haben wir alle erlebt …
Das Licht ist aus, wir gehn´nach Haus …
November 2016
Nachbrenner
Noch immer erreicht uns vereinzelt die eine oder andere Leserzuschrift bezüglich der Thematik. Beispielhaft wollen wir eine Mail veröffentlichen:
… ich habe gerade auf Ihrer Heimatwerk-Seite die letzten Ereignisse rund um die Asyl-Proteste gelesen. Die Geschehnisse habe ich seit Beginn der Proteste mit Interesse verfolgt und war, um mir nach einseitiger Berichterstattung in der FP ein eigenes Bild machen zu können, auch einige Male mittwochs in Einsiedel. Das, was Sie beschreiben, habe ich dort auch so erlebt. Man muss nicht in allen Punkten den Rednern zustimmen. Ich empfand deren Beiträge allerdings in den meisten Fällen als sachlich und zutreffend vorgetragen. Leider las sich das am nächsten Tag in der Presse oft ganz anders. Ich frage mich dann manchmal, was man wohl in 100 Jahren über diese/unsere Tage schreiben wird? Vielleicht wird dann auch unserer Generation einmal vorgeworfen, dass sie dem Treiben einer Minderheit tatenlos zusah, so, wie es unserer Großelterngeneration vorgehalten wurde.
Wir danken allen, die Fotos und Daten bereitgestellt haben! Auch denen, die nicht genannt werden wollen, uns aber uneigennützig ihre Fotos, Daten, Informationen und Leserbriefe zur Veröffentlichung überlassen haben.
Und freilich sind wir auch zukünftig auf Zuarbeit angewiesen und freuen uns über diese!
Abschließend möchten wir darauf hinweisen, dass auf unserem Facebook-Profil (Heimatwerk Einsiedel) und in unserem Twitter-Account (HeimatEinsiedel) oftmals noch ergänzend zu dieser Seite Artikel geteilt werden, die die Liegenschaft betreffen. Freilich nur, soweit diese anbieterseitig verfügbar gehalten werden.
Meist handelt es sich um Artikel anderer Medien, die die oben erwähnten Auszüge aus Zeitungen usw. nochmals vertiefen.