… vom Fischzuchtgrund Einsiedel
Das Fischzuchtgrund-Tal mit seinen Wiesen und dem Forsthaus im Sommer 1938.
(Foto: Siglinde Müller)
Galerie oben: „Drei Buchen“
Eine Laune der Natur ließ aus einer Wurzel drei Buchenstämme schlagen, die sich auch prächtig entwickelten. Es lässt sich auf dem Foto oben links recht gut erkennen. Rechts daneben noch einmal das gleiche Bild als Postkartenmotiv.
Die einzelne Buche (auf beiden Abbildungen vorn rechts) soll uns als Orientierung dienen, denn am 24. April 2005 finden wir nur noch diese vor, die „Drei Buchen“ indes sind verschwunden.
Was war passiert?
Der Grund dafür war eine Aktion zur Birkenbekämpfung zu DDR-Zeiten. Die sogenannte „Weichlaubholzbekämpfung“ vor allem in den unteren Lagen der Mittelgebirge in der DDR brachte auch das Ende für die „Drei Buchen“, da der Hubschrauberpilot den Behälter mit dem zu verstreuenden Bekämpfungsmittel zu zeitig geöffnet hatte …
Links die „Drei Buchen“ auf einer (undatierten) Fotografie und rechts die gleiche Stelle am 16. Januar 2011.
Der Fischzuchtgrund auf einer Fotopostkarte im ganz zeitigen Frühjahr der 1920er Jahre. Rechts im Hintergrund die Baracke (Turnerheim) des Arbeiter-Turnvereins Germania e.V.
Den gleichen Ausblick gibt es auch noch als Foto und Wintermotiv, wohl kurz vor oder nach dem Postkartenmotiv darüber aufgenommen, denn die Bäume am Wegesrand lassen keinen Zuwachs erkennen.
Aber da das Jahr bekanntlich vier Jahreszeiten hat, liefern wir mal den Ausblick von etwa der gleichen Stelle im Sommer 2005 und …
… die Herbstansicht (14. November 2004) nach.
Im nebenstehenden Bild sehen wir im Hintergrund das Forsthaus. Wir wollen aber hier den Blick des Betrachters auf den Weg im Vordergrund und die Aufschüttungen links desselben richten.
1961 begann man, die ausgefahrene Straße mit „Gasschlacke“ zu belegen, einem Abfallprodukt der Gasanstalt Altchemnitz. Eine Naturschutzsünde ohnegleichen! Die aus dieser Schlacke ausströmenden Gase (insbesondere bei sommerlichen Temperaturen) bedeuteten das Eingehen unzähliger Bäume am Wegesrand, so dass diese gefällt werden mussten.
Mehr noch, an warmen Tagen wurde die aufgebrachte Unterlage weich und eine teerähnliche Flüssigkeit lief die Böschungen hinunter. Noch viele Jahre lang konnte man im Sommer den Gasgeruch wahrnehmen.
Links und rechts zwei Diaaufnahmen Ende der 1950er/Anfang der 1960er Jahre. Wir erkennen gut, dass zum Zeitpunkt die Wiesen noch landwirtschaftlich genutzt werden.
Die Lärchen am Wegesrand hinten links wurden ebenfalls durch die oben erwähnte Gasschlacke vernichtet.
(Fotos: H+G Einsiedel)
Vor allem auf dem Bild oben rechts ist auch der aufgeschüttete Damm für einen der noch bestehenden, eingezäunten Fischzuchtteiche gut sichtbar.
Das Wasser des Fischzuchtbaches, der diesen Teich speist, wurde bis 1977 über Röhren zur Einsiedler Talsperre übergeleitet.
Mit diesen Röhren verlief auch ein kleiner Pfad entlang derselben vom Überlauf der Talsperre bis etwas unterhalb des Teiches. Er wurde „Röhrensteig“ genannt, ein Begriff, der auch heute noch allzu geläufig ist. Auf dem Foto links ist der Röhrensteig recht gut zu erkennen, als Orientierungspunkt rechts unten das Forsthaus.
Wenn wir jetzt von gleicher Stelle des Röhrensteiges aus unseren Blick weiter südwestlich schweifen lassen, blicken wir zur Ortsmitte.
Das Gebäude auf der Lithografie in der Ecke vorn rechts ist Altenhainer Allee 16, in der Bildmitte Wohnhaus und Bruthaus (mit rotem Dach) der ehemaligen Gesellschaft für Edelfischzucht zu Chemnitz.
Die Lithografie links ist wohl um 1910 herum entstanden, das Foto rechts – in etwa der gleiche Ausblick – am 24. April 2005.
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