„Euer Opfer ist heilige Saat!“
Recht spät, erst um 1933/34 wurde das Denkmal für die gefallen Soldaten des 1. Weltkrieges aus Berbisdorf geweiht. Zu diesem Zeitpunkt war der Ort noch eine selbständige Gemeinde.
Wir sehen oben ein Foto einer großen Menschenansammlung um das Denkmal herum. Es ist nicht erwiesen, dass es sich hierbei tatsächlich um den Tag der Weihe handelt, allerdings spricht einiges dafür:
Wie unschwer zu erkennen, fand die Veranstaltung im Zeitabschnitt des Dritten Reiches statt.
Wir erkennen neben der Hakenkreuzfahne die schwarz-weiß-rote Flagge des Kaiserreiches (“Zweites Reich”), diese fand nur bis 1935 Verwendung.
An der Belaubung der Friedenseiche in der Bildmitte erkennen wir, dass es sich nicht um den Volkstrauertag 1933 (November) oder Heldengedenktag 1934 (März) handelt, obwohl es nach der Bekleidung der Leute zu urteilen auch an diesem Tag nicht gerade warm war…
Das Foto oben wurde vermutlich von der Eingangstreppe vom “Gasthaus zur Friedenseiche” aus aufgenommen, das Gebäude in der Bildmitte ist die noch heute bestehende “Bäckerei Worf”.
(Foto rechts: Christine Worf)
- Das Denkmal in den 1930er Jahren (Foto: Christine Worf) …
- … und am 25. Mai 2006.
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Auf der Tafel sind die 28 für “Kaiser, Volk und Vaterland” gefallene Berbisdorfer Soldaten gelistet.
(Foto: Christine Worf)
- 1946 wurden die auf dem linken Foto gut erkennbare Inschrift “Euer Opfer ist heilige Saat!” und die darüber angebrachte Applikation aus Schwert, Stahlhelm und Eichenlaub durch die Gemeinde Einsiedel entfernt.
Den Grund, warum die oben rechts erwähnte „Bereinigung“ des Denkmals 1946 erfolgte, haben wir auf der Seite „Unseren Helden 1914-18/Kriegerdenkmal Einsiedel“ ausführlich beschrieben.
Die Namen der Berbisdorfer Gefallenen sind aber auch im Juni 2018 auf der Tafel am Denkmal noch problemlos lesbar. Und wir finden diese sowie die beiden Gefallenen des Krieges 1870/71 noch einmal auf einer Tafel in der Berbisdorfer Kirche wieder.

Ein einsames Gesteck anlässlich des Volkstrauertages 2015.
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