Berbisdorfer Straße 34

Das „Hösel-Haus“

 

Leider recht dünn gesät sind die Informationen, die über das Gebäude in der Berbisdorfer Straße 34 vorliegen. Man nannte es das “Hösel-Haus”, 1888 von Carl Friedrich Hösel erbaut und seitdem ununterbrochen in Familienbesitz.

 

Hösel-Haus Einsiedel 1888-1975Hösel-Haus vom Kohlen-Helbis aus 1962In der ganzen langen Zeit diente und dient es als reines Wohnhaus, es gab hier kein Geschäft oder sonstiges Gewerbe im Gebäude.
Die Zeichnung links und das Foto rechts zeigen uns den äußerlichen Zustand, wie er bis 1975 bestand.
In diesem Jahr wurde es vom seinerzeitigen Besitzer Fritz Hösel umgebaut und es erhielt das Aussehen, wie wir es heute kennen (Foto am Ende dieser Seite).

 

1945 (wahrscheinlich schon beim Angriff am 6. Februar), hat der Dachboden gebrannt. Die Frauen löschten mit Eimern, größerer Schaden konnte vermieden werden. Aber noch heute findet der aufmerksame Betrachter Spuren des Brandes am Dachboden.
(Bild und Foto: Uta Weder)

 

Arbeitsbescheinigung Fritz Hösel Einsiedel 1938Der Hauseigentümer Fritz Hösel, links eine Arbeitsbescheinigung aus dem Jahre 1938, war zum Zeitpunkt des Bombenangriffs schon im 6. Jahr Kriegsteilnehmer.

Bereits mit Kriegsbeginn am 1. September 1939 eingezogen, hielt die Vorsehung bis Kriegsende schützend die Hand über ihn – doch dann, zu einem Zeitpunkt, wo man glaubt alles überstanden zu haben, verließ ihn das Glück.
Hösel war mit einem Kameraden westwärts unterwegs, Richtung Heimat. Nur nachts laufend und immer an Schienen entlang, wurden beide von einer Streife der “Roten Armee” geschnappt. Eine Pistole, die sie bei sich trugen, brachte ihnen nochmals über vier Jahre Kriegsgefangenschaft ein.
Hösel hatte während des Krieges, als er auf Heimaturlaub war, Hilde Giede geheiratet, die ihm über zehn Jahre während des Krieges und der Gefangenschaft die Treue hielt – heute fast unvorstellbar!

Nach dem Krieg arbeitete er als Schleifer, eine Zeit lang auch bei der Fa. Kurt Schmidt auf der Uferstraße (heute Talsperrengrund).

 

Entlassungsschein Kriegsgefangenschaft russischEntlassungsschein Kriegsgefangenschaft deutschDer nebenstehende recht interessante Beleg (Vorder- und Rückseite russisch/deutsch) zeigt uns Fritz Hösels Entlassungsschein aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft im November 1949.
(Vorlage: Uta Weder)

 

 

 

 

 

Das Hösel-Haus Berbisdorfer Str. 34 in Einsiedel 2010Das Gebäude in der Berbisdorfer Straße 34 am 7. Februar 2010.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine ergänzungswürdige Seite? Ganz bestimmt sogar! Für weiterführende Daten, Fotos, Berichtigungen, Ergänzungen usw. sind wir dankbar!

 


Artikel aus der Version 2004Diese Seite wurde aus der Ursprungsversion 2004, die seinerzeit mit einer speziellen Software (NetObjects Fusion) gestaltet worden war, fast identisch übernommen. Es kann hierbei manchmal zu Darstellungsproblemen kommen, in erster Linie deshalb, weil die eingefügten Bilder kleiner sind als die Aufnahmen, die wir seit dem Wechsel des Layouts bei allen neueren Seiten einfügen.

Die bildlichen und textlichen Inhalte stellen den Stand unserer Veröffentlichung zu diesem Grundstück/Areal dar, wie er in der Version 2004, die über zehn Jahre (2004-2014) ausgegeben wurde, publiziert war. In vielen Fällen liegen in unserem Archiv ergänzende Daten, Fotos oder Belege vor.

 


 

Berbisdorfer Straße

 

 

2 Kommentare

Ronny Meyer

Mein Vater war mit Fritz Hösel befreundet und ich war als Kind auch bei ihm mit zu Besuch. Zumindest ist mir der Name in Erinnerung geblieben, verbunden mit den unzähligen, selbstgemalten Bildern mit diversen Wildtiermotiven.

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Susanne Koch

Meine Uroma Elsa Johanne Leuschner, geb. Hösel wuchs in diesem Haus auf. Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit der Erstellung meines Familienstammbaumes. Haben Sie eventuell noch mehr Fotos oder Informationen? Ich habe auch noch ein Bild mit dem Haus. Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.

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