Bäckerei Karl Beyer (Nr. 38) und „Winkler-Haus“ (Nr. 40)
Wenn wir heute die Berbisdorfer Straße hinaufgehen und uns die fortlaufenden Hausnummern ansehen, fällt dem aufmerksamen Betrachter das Fehlen des Grundstücks mit der Nr. 38 auf – es scheint verschwunden. Auf die Nr. 36 folgt die 40.
Die Wohnhäuser 38 und 40 wurden beide im Krieg zerstört. Die Grundstücke wurden später zusammengelegt und tragen heute nur noch die Hausnr. 40, auch wenn beide Flurstücke mit den entsprechenden Nummern noch existieren.
Doch wir wollen uns diese beiden Gebäude so, wie sie früher einmal direkt an der Straße standen, betrachten und holen sie visuell in unsere Zeit zurück.
Beginnen wir mit der Berbisdorfer Str. 38.
Früher war hier die Bäckerei von Karl Beyer. Das Foto links ist wohl um 1915 aufgenommen.
Wir wissen heute, dass das Gebäude bereits am 14. Februar 1945 zerstört wurde, es war also bereits eine Ruine, als der Hauptangriff am 5. März den gesamten Ort in Schutt und Asche legte.
(Foto: Gabriele Hähle)
Tja … und viel mehr Daten haben wir zum Zeitpunkt auch gar nicht. Links noch eine undatierte Aufnahme, etwa um 1910 und rechts eine Zeitungsannonce aus dem Jahr 1926.
(Foto: Jürgen Krauß, Annonce: Ingobert Rost)
Die Berbisdorfer Str. 40 war ein Mehrfamilienwohnhaus und von Baustil her recht ähnlich mit den nachfolgenden Gebäuden, die die Straße Richtung Berbisdorf noch heute säumen.
Wir waren anfangs unsicher, ob es sich bei dem hier abgebildeten Haus tatsächlich um die 40 handelt, da das Nachbargebäude Nr. 42 bei flüchtigem Hinsehen auch heute noch sehr große Ähnlichkeiten aufweist. In der Vergrößerung lässt sich aber dann gut die angebrachte Hausnummer 40 ausmachen.
Um 1926 finden wir hier den Buchhalter Max Winkler als Hausbesitzer und auch einen Expedient Martin Winkler. Daher der (heute eigentlich nicht mehr geläufige) Name “Winklerhaus”. Von Max Winkler wissen wir auch, dass er Vorsitzender des Einsiedler Hausbesitzervereins gewesen ist. Der genaue Zeitraum dafür ist unklar, liegt aber nach 1927.
(Foto: Jürgen Krauß)
1. Mai 1933. “Tag der nationalen Arbeit” und erstmals Feiertag. Anlässlich dessen hat man das Gebäude fein herausgeputzt.
Diese neue Zeit, diese neue Regierung, viele Versprechungen, viel Hoffnung und anfangs auch wirklich einige Fortschritte … doch alles sollte böse enden …
(Foto: Eberhard Hoffmann)
Ebenso wie die Nr. 38, so sollte auch das einstmals stattliche Gebäude in der Berbisdorfer Straße 40 im Bombenhagel 1945 untergehen.
Was danach kam, war aus der Not heraus geboren und ein Provisorium für 29 Jahre (Foto links). Ein einfaches Pultdach über den Resten der Grundmauern des Erdgeschosses sicherte eine bescheidene Bewohnbarkeit des Hauses.
Der Eingangsbereich befand sich nunmehr an der Giebelseite (Foto rechts). 1967 kaufte Eberhard Hoffmann die Grundstücke 38 und 40.
(Fotos: Eberhard Hoffmann)
1974 erfolgte dann eine Wiederaufstockung des Gebäudes und an der Straßenseite der Hausnummer 38 wurden 1972 und 1976 zwei Garagen errichtet.
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