Asylbewerber & Immigranten:
Das Erstaufnahmelager
Chemnitz-Einsiedel
Dittersdorfer Weg 25
Teil 3
1. März 2016 bis 31. Mai 2016
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Schneller vorwärts:
15. März | 1. April | 11. April | 1. Mai | 17. Mai | Seitenende
1. März 2016
Ab 16 Uhr fand im Einsiedler Rathaus wieder die Einwohnerfragestunde mit einigen Ortschaftsräten statt. Nur ein Bürger war erschienen.
Die aktuelle Belegung im Lager beträgt 146 Asylbewerber, das Minus von einer Person gegenüber der Vorwoche „ist nicht erklärbar“.
So, … [Das Komma bleibt stumm] … mit dieser Einleitung begann wie jeden Mittwoch und wie immer um 10 Minuten verspätet die eigentlich für 19 Uhr vor dem Rathaus angesetzte Kundgebung mit Schweigemarsch.
3 °C und trockenes Wetter ließen trotzdem viele zu Hause bleiben, die Anzahl der Teilnehmer war gegenüber der Vorwoche gesunken. Vielleicht lag es auch daran, dass viele als Garderobe gerne die bekannten Warnwesten getragen hätten, die waren aber diese Woche wieder verboten.
Der erste Redner vom Infostand schildert dann unter anderem die unzumutbaren Zustände in der Chemnitzer Innenstadt (Zentralhaltestelle). Lachen bei Zuhörern, als er den Vorschlag der Grünen Stadträtin Petra Zais (auch MdL), mehr Streetworker als Lösung des Problems einzusetzen, nannte. Regelrecht Jubel und Beifall waren zu hören, als er den heutigen Rücktritt des Grünen Volker Beck wegen Drogenfundes erwähnte. Man muss sich schon wundern, was der Pädophilen-Verharmloser und Homosexuellen-Lobbyist für eine „Fangemeinde“ hier im Ort hat. Tja, Volker Beck, von einem hohen Ross fällt es sich besonders hart.
Redner zwei von der Bürgerinitiative „GEMEINSAM für Einsiedel“ trug hauptsächlich zur Bundes- und Europapolitik der letzten Woche vor, Schwerpunkte waren Asyl und TTIP.
Wie wir in Gesprächen am Rande bemerken, vermissten viele Zuhörer insbesondere Information zu Einsiedel, vor allem zum Infostand (Wo ist er?).
Gibt es eventuell Erkenntnisse vom Fackelmarsch vom letzten Samstag? Wobei man sich zu diesem Punkt freilich nix aus den Fingern saugen kann. Vermutlich wird in dieser Sache auch nichts mehr nachkommen und selbige ein weiterer Zähler in der Statistik „des braunen Sachsen“ bleiben. Auch wenn es vielleicht ein ganz anderes politisches Lager war. Auf alle Fälle bleibt es wohl spekulativ.
Redner eins kündigte dann ergänzend einen Sprecher an, welcher nach dem Schweigemarsch noch aktuell von der heutigen Stadtratssitzung (Haushaltsdebatte) unterrichten würde.
Nachdem der Schweigemarsch mit Schwund wieder vorm Rathaus angelangt war, gab nun wie vor Marschbeginn angekündigt ein Sprecher von „Tradition und Heimat“ noch einmal ein kurzes Resümee seiner Eindrücke von der Stadtratssitzung. Auf alle Fälle stellte er fest, dass „die da hinten“ (zeigt zum Rathaus, meint vermutlich Ortschaftsrat) und „die da drinnen“ (meint Stadtrat), sich nicht ansatzweise um die Probleme der Bürgerschaft kümmern. Er steigert sich rein und wir, liebe Leser, wir brechen jetzt hier ab. Kritik ist bei dieser Politik immer berechtigt und selbstverständlich angebracht. Wenn aber Ansprachen wie die letzte heute Abend das neue Niveau der Reden in Einsiedel werden und wir durch die Berichterstattung über solche Beiträge einen Ausblick auf die Folgewoche geben, dann kommen wohl nächstes Mal wieder weniger Leute.
Die Veranstaltung heute endete um 20:24 Uhr.
Aber wo wird die Einsiedler Protestbewegung in ihrer Gesamtheit enden?
3. März 2016
Mit: „Asylkritiker: Drei Proteste in drei Stunden“ gab es heute in der „Freien Presse“ wieder mal eine Berichterstattung. Also eigentlich sogar zwei.
Von Michael Müller lesen wir einen kurzen Bericht „Einsiedel: Ermittlungen nach Vorfall mit Fackeln“. War vermutlich ein Lückenfüller. Unterm Strich stand dort: Die Polizei weiß nichts. Und wir, die „Freie Presse“, wissen auch nichts!
Umfangreicher war dann der oben erwähnte Artikel, der auch von Michael Müller und Michael Brandenburg stammen soll. Man merkt aber sofort, dass der Einsiedel betreffende Abschnitt keinesfalls von Müller war. Hier lesen wir eine recht realitätsnahe Abhandlung der Redebeiträge des gestrigen Abends. Zwar ohne die Namen der Grünen Beck und Zais zu erwähnen, ansonsten wurde hier aber stichpunktartig das Wichtigste wiedergegeben. Bei der Teilnehmerzahl (300!) lief der Reporter (vermutlich Swen Uhlig) dann aber aus der Spur. So heroisch wie die 300 im Film liefen aber die 700 in der Realität auf alle Fälle!
In dieser Woche wurde ein Garten in der Sparte „Waldblick Einsiedel e.V.“ am Dittersdorfer Weg gepachtet. Muss ja furchtbar wichtig sein, wenn es hier erscheint, sagen jetzt sicher Einige.
Nun, ob furchtbar wichtig, wissen wir nicht. Was wir aber wissen, ist die Tatsache, dass es viele interessiert, ob, wie mehrfach (auch von uns) angekündigt, nun Mitglieder des Infostandes hier oben am Dittersdorfer Weg, genau gegenüber dem Lager, einen Garten pachten.
Wie wir erfahren, wurde von einer Person nunmehr privat ein Gartengrundstück übernommen.
Die nachfolgenden Bilder sind uns heute übermittelt worden. Sie zeigen, dass es hier oben nun wirklich losgeht. Wir vermuten auch, dass weitere Details auf der Demo am 9. März bekannt gegeben werden.
6. März 2016
Heute fanden wieder viele Einsiedler die Ausgabe 2 der „Informationen aus Einsiedel“ in ihrem Briefkasten.
Ab 16 Uhr fand wie jeden Dienstag die Bürgersprechstunde im Einsiedler Rathaus statt. Insgesamt nutzten das heute sechs Einwohner in drei Blöcken. Drei junge Frauen, ein Mitglied der BI, ein Ehepaar.
Die aktuelle Belegung in Lager beträgt derzeit 140 Personen, eine Asylbewerberfamilie wurde verlegt.
9. März 2016
In den Morgenstunden verließ ein halbvoller Bus das Lager, schätzungsweise 20 bis 25 Personen. Jeder große Bus, der die Anton-Herrmann-Straße befährt, löst in Einsiedel eine gewisse Betriebsamkeit aus, schlagartig setzt ein internes Meldesystem ein.
Letztendlich war es vermutlich so, dass die Asylbewerber wegen behördlichem Handlungsbedarf in die Ämter nach Chemnitz gefahren wurden. Nach 17:30 Uhr waren sie mit einem anderen Bus wieder zurück. Wie eine Perlenschnur zog dieser Abendbus einige PKW hinter sich her, Einsiedler und einen freien Pressefotografen, der sicher auf ein Geschäft mit Fotos gehofft hatte.
Demo mit Schweigemarsch
2 °C zeigt uns das Thermometer, als wir zehn vor sieben Richtung Rathaus schlendern. Schon von weitem hört man Musik: „Die Gedanken sind“ und das „Deutschlandlied“, dann erreichen wir mit vielen anderen den obligatorischen Treffpunkt. Aber es kommen noch mehr…
Dann beginnt (selbstverständlich nicht um 19 Uhr, aber auch nicht 19:10 Uhr) um 19:04 Uhr der Sprecher vom Infostand mit dem bekannten: „So, …“ die Veranstaltung.
Er begrüßt neben den Zuhörern auch zwei Vertreter der Presse. Sehr wahrscheinlich waren diese von der „Rheinischen Post“, wir dürfen also auf die obligatorische schlechte Presse gespannt sein. Während der Veranstaltung sah es für die beiden mit Interviewpartnern recht dünne aus, wir wissen aber nicht, was am Rande geschah. Auf alle Fälle können wir garantieren, dass, falls sich doch ein „Asylkritiker“ zum Gespräch bereitgefunden hat, er es sicher später bereuen wird.
Der Sprecher vom Infostand sprach einige Sätze zur Politik der vergangenen Woche, vor allem die megapeinlichen Einzelklatscheinlagen von Maas´ Pressesprecher in der Sendung bei Anne Will wurden noch einmal genannt und sorgen auch jetzt wieder für Heiterkeit. Wir merken: Über irgendjemand aus der SPD gibt es in Einsiedel immer was zu berichten. Vom Chef bis zur den WasserträgerInnen…
Dann wurde noch einmal vom Garten in der Sparte „Waldblick“ berichtet. Vom Arbeitseinsatz letzter Woche (wir berichteten) und von ersten Provokationen seitens der Wachleute.
Wir waren eher da!
Diese Aussage war interessant und meint, dass die Sparte bzw. die Gärten dort oben bereits vor dem Lager bestanden haben. Und aus Historikersicht können wir bestätigen: Diese Aussage ist auf alle Fälle richtig!
Der nächste Sprecher war von der Bürgerinitiative in Niederdorf, er sprach nicht zum ersten Mal hier in Einsiedel. Das aber dann ganz locker, im breiten sächsisch, ohne Manuskript. Es gab viel Gelächter, viel Beifall.
In Erinnerung bleibt wohl folgender Satz (sinngemäß): Gefährlich sind nicht eventuelle Gegendemonstranten, die machen wenigstens was, aus deren Sicht wohl auch das Richtige. Gefährlich ist die breite Masse, die faul und selbstzufrieden daheim auf dem Sofa sitzt.
Am Schluss berichtet noch eine Sprecherin von „Tradition und Heimat“ von deren Demonstration vor dem Chemnitzer Rathaus während der Stadtratssitzung letzter Woche.
Später setzte sich der Schweigemarsch auf bekannter Strecke in Bewegung, bei der Rückkehr hören die Teilnehmer am Rathaus das wohl bekannteste Anton-Günther-Lied: „Deitsch on frei wolln mer sei!“
20:15 Uhr endete die Veranstaltung, wir verlegen nach Hause. 3 °C zeigt uns jetzt das Thermometer, es wird „heißer“ in Deutschland…
Auch wie bisher jeden Mittwoch, wenn im Ort ein Schweigemarsch stattfindet, traf sich in der Parentationshalle (Friedhofskirche) der „Kirchenkreises Asyl“ (Name von uns) zum Gebet, also heute zum 23. Mal.
Meist sind es acht bis zehn Leute, die sich dort zusammenfinden, manchmal auch 12.
10. März 2016
Ortsbilder, so gesehen gestern Abend während des Schweigemarsches im Kreuzungsbereich Einsiedler Neue Straße / Hauptstraße.
Heute gab es wieder eine Begegnungsveranstaltung Flüchtlingshilfe – Asylbewerber ähnlich der unter dem 27. Februar (wir berichteten). Wie immer ist der Informationsfluss dünn. Wie wir jedoch aus anderer Quelle erfahren, sollen diesmal um die 120 Personen teilgenommen haben, also wesentlich weniger als vor 14 Tagen (knapp 200).
14. März 2016
Ebenso schlecht wie die „Flüchtlingshilfe Einsiedel“ tragen die Organisatoren der mittwöchlichen Schweigemärsche derzeit ihre Veranstaltungen an die Öffentlichkeit, was bei Letztgenannten sehr verwunderlich ist. Kein Flyer in den Briefkästen, kein Aushang an den Anschlagtafeln, bisher keine Bekanntmachung bei Facebook (14. März 19:15 Uhr).
Dass wohl doch die obligatorische Veranstaltung stattfindet, lasen wir in den „Informationen aus Einsiedel“ unter dem 6. März, wir gehen davon aus, dass die Sache nicht abgeblasen ist.
Nachbrenner: In den Morgenstunden des 15. März wurde dann ein Flyer für die Veranstaltung auf Facebook veröffentlicht und bis zum Abend mehrfach geteilt.
Ab 16 Uhr fand heute wieder die Bürgersprechstunde im Rathaus statt. Zwei Bürger waren erschienen. Die aktuelle Belegungszahl konnte heute trotz Anrufen im Lager nicht festgestellt werden.
Heute konnte wegen einer betrieblichen Veranstaltung leider niemand vom Heimatwerk Einsiedel an der Demo teilnehmen.
Aus diesem Grunde veröffentlichen wir nachfolgend mit freundlicher Genehmigung den Bericht der Bürgerinitiative „GEMEINSAM für Einsiedel“:
BI – Einsiedler Tagebuch heute, 16.03.2016
Belegung Tag 72
Mittwochsdemo – heute die 25.
Bei verträglichen Temperaturen heute gefühlt unwesentlich weniger Teilnehmer als in der Vorwoche. Am heutigen Abend konnten wir zwei brillante Reden hören. Themen waren hierbei u.a. das Wahldebakel vom vergangenen Wochenende in Verbindung mit der Uneinsichtigkeit und dem Hochmut der Verlierer, das Debakel von Köln, wo man statt Verantwortliche für das Zustandekommen der Unruhen in der Sylvesternacht zu suchen, Polizisten verfolgt, die die Wahrheit ans Tageslicht bringen, die Unwilligkeit der LDS mit der Einsiedler Bürgerschaft zusammenzuarbeiten oder wenigstens deren Fragen zu beantworten und letztlich die Ungeheurlichkeit der Tatsache, dass eine Einsiedler Bürgerin, die couragiert gegen die Verleumdungen und Beschimpfungen im Dezember des vergangenen Jahres (SPD Parteitag -ihr erinnert euch) in die Öffentlichkeit gegangen ist, von Frau ………….. angezeigt wurde. [sic]
Heute erhielten viele Einsiedler die mittlerweile dritte Ausgabe der „Informationen aus Einsiedel“ kostenlos in ihre Briefkästen zugestellt.
22. März 2016
Am heutigen Dienstag fand keine Bürgersprechstunde statt. Dafür ist am nächsten Dienstag (29. März) eine Sprechstunde in größerem Rahmen geplant.
Die aktuelle Belegung im Lager beträgt 124 Asylbewerber, davon sind 54 Kinder.
19 Uhr Ortschaftsratssitzung.
19:09 Uhr, 5 °C: „Guten Abend!“
Heute beginnt die Kundgebung wie immer verspätet, aber nicht mit „So, …“ 😉 Gleich zu Beginn informiert der Sprecher die Teilnehmer, dass heute vor genau einem halben Jahr (23. September) die erste angemeldete Demo in Einsiedel stattfand und diese damals bezüglich der Teilnehmerzahl alle Erwartungen übertroffen hatte.
Heute, so führte er aus, wäre es die 26. Protestveranstaltung dieser Art hier im Ort. Er erwähnt die Steine, die seitens der Behörde immer mal wieder in den Weg gelegt werden (immer neue Auflagen, Verbot von Bannern an städtischer Infrastruktur und im Zuge dessen das Messen mit zweierlei Maß, „Refugees welcome“-Schilder würden in der Stadt toleriert (Anmerkung: In Einsiedel gibt es keine), Verbot der Warnwesten und, und, und. Er sagte aber auch, dass dies die Anmelder nie dazu verleitet habe, irgendeine dieser Veranstaltungen abzusagen. Viel Beifall!
Der zweite Sprecher stellte sich als „Der Lange“ von der Bürgerinitiative „Roßwein wehrt sich gegen Politikversagen“ vor. Er sagt, dass er beindruckt sei, so viele Einsiedler hier an dieser Stelle zu sehen und zieht Vergleiche zur Kundgebungen von „Heimat und Tradition“, denen kein so zahlreiches Publikum beiwohne.
„Der Lange“ hat eine harte Aussprache, man würde ihn wohl auch ohne Mikrofon verstehen. Und der Lange spricht lange, eine halbe Stunde. In Erinnerung bleiben Passagen vom Führungspersonal der „Grünen“, wie man ohne Abschlüsse in der bundesdeutschen Politik trotzdem etwas werden kann – entsprechendes Parteibuch vorausgesetzt. Er nennt Göring-Eckardt, Beck und den Fischer Jockel. Ob Schule, Studium oder Lehre – abgebrochen. Dann fällt der Name Claudia Roth – schallendes Gelächter im Publikum. Auch die äußerst umstrittene LINKEN-Politikerin Juliane Nagel wird erwähnt, mit Einträgen in Internetforen, die sie als Antworten auf Anfragen beantwortet haben soll. Sie hätte sich ihr Wissen aus Büchern abgelesen. Und wieder schallendes Gelächter.
„Der Lange“ erkennt tatsächlich einen Fachkräftemangel in Deutschland! Bei hochqualifizierten Politikern!
Er zieht Vergleiche zu den derzeitigen Spitzenpolitikern in Ungarn, Polen, der Tschechei und der Slowakei und wie diese mit der Flüchtlingskrise umgingen. Wie diese ihren Staat protegierten.
1989 seien viele Ostdeutsche auf die Straße gegangen, aber sie haben es nicht beendet. Mittlerweile scheint es so, als habe die BRD die Ideologie der DDR übernommen. Meinungsfreiheit ist heute bedrohter denn je! Viel, viel Beifall.
19:55 Uhr war es schließlich, als Redner eins sich mit: „So, …“ 😉 noch einmal kurz zu Wort meldete, sich der Schweigemarsch formierte und in Bewegung setzte. Als dieser wieder mit den hohen „Personalverlusten“ am Rathaus eintraf, zeigt uns die Uhr dort 20:30 – die Veranstaltung ist beendet.
24. März 2016
Heimatwerks ganz kurze Demo-Nachlese:
Trotz aller Todsagungen und Todschweigungen zeigt sich doch in der Wirklichkeit ein völlig anderes Bild der allmittwöchlichen Schweigemärsche. Es liegt in der Natur der Sache, dass die angegebenen, gesehenen, gezählten, gewünschten, verwünschten und realistischen Zahlen über die Teilnehmer weit, weit auseinandergehen.
Die „Flüchtlingshilfe Einsiedel“, über deren Aktivität nur wenige Informationen nach außen dringen, hat sich nun doch etwas geöffnet. Normal wird die Außenwirkung über Facebook-Posts wie diesem vom 22. März übermittelt: Wir werden immer wieder ermutigt, über unsere Arbeit zu informieren. Dies möchten wir hiermit tun: Wir.Helfen.Punkt. Sprüche wie dieser gelten vielleicht im eigenen Umfeld „megacool“, für Außenstehende wirken sie wie die Trotzreaktion eines kleinen Kindes: „Ich spiel nicht mit dir, du bist böse!“ Ob der Schreiber beim „Punkt setzen“ dann noch die Arme verschränkt und mit dem Fuß aufgestampft hat, wissen wir nicht.
Aber, wie geschrieben, hat die ständig und überall propagandierte Toleranz und Offenheit wohl dazu geführt, dass wir diesmal im Gemeindebrief der Kirchgemeinden Einsiedel & Reichenhain vom April/Mai 2016 auf Seite 9 ein kurzes Interview mit Klaus Mück lesen. Mück ist seit diesem Monat hauptamtlich bei der Flüchtlingshilfe Einsiedel angestellt, 90 Prozent seines Gehaltes wird von der Sächsischen Aufbaubank – Förderbank finanziert, die restlichen zehn Prozent bringt ein Förderverein auf.
26. März 2016 (Karsamstag)
„Einige zeigen den Hitlergruß“
Für 17,50 EUR im Monat bekommt jede deutsche Wohnung heute wieder einmal einen ZDF-Premium-Bericht (ehemals eingebundenes Video anbieterseitig nicht mehr verfügbar) über Chemnitz und Einsiedel zu sehen.
27. März 2016 (Ostersonntag)
Während heute Christen in aller Welt die Auferstehung von Jesus Christus feiern, hat es auch im weltlichen Teil der Ortschaft Einsiedel eine Auferstehung gegeben. Am heutigen Nachmittag war der Infostand von 14 Uhr bis 20 Uhr vor dem Einsiedler Rathaus aufgebaut. Wie wir erfahren, sollen derartige Aktionen nun wieder öfters stattfinden. Da die „Propagandamaschinerie“ von dieser Seite aus wesentlich besser läuft als bei der „Flüchtlingshilfe Einsiedel“, gehen wir davon aus, dass wir hier immer mal wieder berichten können.
Im Umfeld unseres Osterspaziergangs kamen wir dann bei der Sonderbushaltestelle der Linie 92 am Einsiedler Bahnhof vorbei. Und erinnern uns an vorgetragene Ermahnungen seitens des Ordnungsamtes gegenüber den Organisatoren der wöchentlichen Schweigemärsche letzten Mittwoch. Dort wurde eine Verschmutzung des Rathaus-Außenbereichs nach den Kundgebungen bemängelt. Vielleicht lohnt es sich für den Kommunalangestellten, mal noch die paar Schritte weiterzugehen und einen Papierkorb mitzunehmen. Nicht, dass hier der Verdacht aufkommt, es würde mit zweierlei Maß gemessen.
29. März 2016
Zur Bürgersprechstunde waren heute auch Vertreter von der Landesdirektion Sachsen und vom DRK im Einsiedler Rathaus.
Die aktuelle Belegung im Lager beträgt wie in der Vorwoche 124 Asylbewerber.
Wie seit einem halben Jahr an jedem Mittwoch, so gab es auch heute wieder eine Protestkundgebung mit anschließendem Schweigemarsch.
(rechts Flyer/Aushang)
„Die Zeitumstellung bringt die Mittwochsdemo ans Tageslicht.“
…schreibt die BI „GEMEINSAM für Einsiedel“ heute als Demonachlese auf ihrer Facebookseite.
Ja, das stimmt, aus naturwissenschaftlicher Sicht wirkte die Veranstaltung heute doch etwas anders. Viel heller, wie wir meinen möchten! Wir erinnern uns an den Beginn der Schweigemärsche am 23. September 2015. Zum Treffen um 19 Uhr war es seinerzeit auch noch hell, aber schon bei der Abschlusskundgebung (damals noch oben am unbelegten Lager) brach die Dunkelheit herein. Und dann war es fortan so, dass sämtliche Veranstaltungen im Dunklen stattfanden – Winterhalbjahr eben.
Ansonsten gab es heute wieder die bekannte Veranstaltung, die mit „Hallo Einsiedel!“ durch den Redner des Infostandes startete. (Selbstverständlich wie immer verspätet.) In seinem Beitrag ging es vor allem um „Ortspolitik“: Falschdarstellungen, Lügen, Beleidigungen. Gemäß dem Vortrag sollen nun auch Anzeigen erstattet werden.
Der zweite Redner von der Bürgerinitiative holt dann weiter aus, sein Beitrag umfasst die Themen Bundes- und Europapolitik, war wie immer sauber ausformuliert und kurzweilig vorgetragen.
Die Rathausuhr hinkte der aktuellen Zeit eine Stunde hinterher, als sich um 19:45 Uhr der Schweigemarsch formierte. Viele schwarz-rot-goldene Fahnen sah man heute, als sich der Protestzug in Bewegung setzte.
Und für den Hundertjährigen Kalender: Bedeckter Himmel, aber trocken, 8 °C.
Damaskuser Straße
Seit etwa drei Wochen kehren Gerüchte immer wieder, dass der Dittersdorfer Weg in „Damaskuser Straße“ (oder „Damaskus-Straße“) umbenannt werden soll.
Begründet wurde die von bisher nicht bekannten Initiatoren angestrebte Umbenennung mit dem Hinweis, dass der Stadtteil nun ein Zeichen setzen und somit aus den „ewigen“ Negativ-Schlagzeilen herauskommen soll. Im Übrigen gäbe es in der Stadt auch noch eine Dittersdorfer Straße, so dass heimatliche Bezüge nach wie vor gegeben wären.
Nachdem auch wir das anfangs als eine Latrinenparole abgetan hatten, scheint es nun so, dass der Vorgang bei der Stadtverwaltung bereits weit vorgediehen ist. Auf der Stadtratssitzung am 13. April soll diesbezüglich beraten werden. Auch der Einsiedler Ortschaftsrat soll in der Frage gehört werden. Allerdings wäre das nur ein Placebo – bei Ablehnung dort kann später eine Stadtratsmehrheit die Angelegenheit locker überstimmen („Ober sticht Unter“).
Wie wir erfahren, soll eine eventuelle Umbenennung (die übrigens für den 1. Juni geplant ist) für die Anwohner des Dittersdorfer Weges mit so geringen Kosten wie möglich verbunden sein. Ausweise würden bis zum Ende ihrer Gültigkeit weiterlaufen und Fahrzeugpapiere und Ähnliches kostenlos umgeschrieben werden. Grundbücher würden von Amts wegen umgestellt, so dass sich für die wenigen Betroffenen der Handlungsbedarf in Grenzen hielte.
Wir treffen uns heute in den Abendstunden mit zwei Personen „aus der Stadt“ zum Gespräch und hoffen, spätestens morgen hier weitere Details veröffentlichen zu können.
2. April 2016
Wir kommen zurück auf die Straßenumbenennung von gestern. Nach gründlicher Recherche können wir nun verkünden, dass der Dittersdorfer Weg in „Straße des 1. April“ umbenannt wurde, das galt allerdings nur gestern…
Pressemitteilungen der Landesdirektion Sachsen (LDS)
[026/2016 – 04.04.2016]
Einwohnerversammlung zur Unterbringungseinrichtung für Asylbewerber in Chemnitz-Einsiedel
Die Zentrale Ausländerbehörde des Freistaates Sachsen lädt die Einwohnerinnen und Einwohner von Chemnitz-Einsiedel für den 2. Mai 2016, 18.00 Uhr, zu einer weiteren Versammlung zum Unterbringungsobjekt der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber ein. Einlassbeginn ist ab 17.00 Uhr. Die Veranstaltung findet in der Aula des Gymnasiums Einsiedel, Niederwaldstraße 11, statt. Eingeladen sind ebenfalls die Pächter der Kleingartenanlage Waldblick.
Anwesend sind unter anderem der Leiter der Stabsstelle Asyl des Freistaates Sachsen, Herr Dirk Diedrichs, die Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz, Frau Barbara Ludwig, sowie Vertreter der Polizeidirektion Chemnitz und des Deutschen Roten Kreuzes.
Die Veranstaltung dient der Erörterung noch offener Fragen. Diese können auch vorab bis zum 19. April 2016 per E-Mail unter asylfragen@lds.sachsen.de eingereicht werden.
Am Veranstaltungsort besteht nur ein begrenztes Platzangebot. Um sicherzustellen, dass die interessierten Einsiedler Bürgerinnen und Bürger an der Veranstaltung teilnehmen können, werden die Veranstaltungsbesucher gebeten, sich auszuweisen.
Soweit zur Pressemeldung der LDS, wir haben für heute aber auch noch ein anderes Thema.
Die Quantität erdrückt die Qualität
Heute gab es eine (laute) Demo anlässlich eines „Demokratischen Aktionstages“. Es liegt uns fern, gesellschaftliches Engagement in Abrede zu stellen, auch oder vor allem vor dem Hintergrund einer kritischen Hinterfragung der derzeitigen Asylpolitik.
Das diese Veranstaltung heute in Einsiedel aber vorab schlecht in die Öffentlichkeit transportiert wurde, zeigt uns die Teilnehmerzahl. Eine Veröffentlichung auf Facebook ist bei weitem nicht ausreichend, vor allem, wenn man auch ältere Menschen ansprechen will. Und wenn das gelingt, ist die nächste Frage, ob diese einem lärmenden Fahrzeug durch den Ort folgen würden. Wären nicht die Deutschlandfahnen gewesen, hätte der unvoreingenommene Beobachter auch locker auf eine Linken-Demo tippen können, die ja meist mit viel Geschrei und Gezeter ablaufen.
Wir gehen einfach mal davon aus, dass nicht nur bei uns während und nach der Veranstaltung angefragt wurde, um was es sich heute hierbei gehandelt habe. Mehr als einmal wurde die Befürchtung geäußert, dass durch diese zusätzliche, außer der Reihe stattgefundene Veranstaltung hier im Ort die Teilnehmerzahlen mittwochs weiter sinken könnten.
5. April 2016
Mit „Demonstrationen an mehreren Orten“ bringt heute die „Freie Presse“ noch einen kurzen Bericht über die gestrigen Demos. Neben Einsiedel werden noch zwei weitere im Stadtzentrum und in Lichtenau genannt.
Für Einsiedel berichtet die Zeitung von „rund 30 Personen“, was selbstverständlich wieder eine Falschangabe ist. Die Marschteilnehmer ließen sich ja nun wirklich halbwegs gut zählen. Es waren wenigstens 42, wahrscheinlich einige mehr. Nicht, dass wir jetzt falsch verstanden werden und diese recht beschauliche Teilnehmerzahl gutheißen würden! Aber es stellt sich doch die Frage, warum muss selbst bei Zahlen, die dem Mainstream eigentlich in die Karten spielen, immer noch gelogen werden?
6. April 2016
Die in den Abendstunden des 4. April mehrfach vorgebrachten Befürchtungen, die Teilnehmerzahlen mittwochs in Einsiedel könnten ob der zusätzlichen Demo sinken, waren völlig unbegründet.
Zur heutigen Veranstaltung können wir mehr Teilnehmer als in der Vorwoche vermelden. Auch wer nicht durch die Reihen vor dem Rathaus läuft, merkt spätestens bei Vorbeimarsch des Demonstrationszuges nach der Kundgebung, dass dieser wieder länger geworden ist.
Aber vorher gab es heute wie üblich die Redebeiträge. Bei trockenem Wetter und 12 °C begann mit „Hallo Einsiedel“ um 19.11 Uhr der Sprecher vom Infostand seinen Beitrag. Er gab noch eine kurze Erklärung zur Demo vom Montag ab und verwies auf die Zusammenhänge mit den deutschlandweit durchgeführten Veranstaltungen dieser Art.
Aber weit größeres Interesse riefen seine Ausführungen zu zwei Vorgängen hervor, die als Anzeigen bei der Polizei aufgenommen wurden und wo nun offenbar entsprechend ermittelt wird. Bekommt jetzt die „heile Flüchtlingswelt in Einsiedel“ Risse?
Vorfall eins ereignete sich nach seinen Ausführungen unter dem 17. März auf dem Schrebergartenweg, als dort ein südländisch aussehender Typ mit schwarzen Haaren vor einer Frau, die ihren Hund Gassi führte, die Hosen herunterließ.
Vorfall zwei handelte von einem Diebstahl von Kaffee im „Netto“ in Erfenschlag, der durch die couragierte Verkäuferin zwar nicht verhindert werden konnte, aber durch das mutige Engagement der Frau zur Rückgabe des Diebsgutes führte. Auch hier sollen die beiden Männer dem Einsiedler Erstaufnahmelager zuzuordnen sein, wie der Redner betonte.
Er nannte dann noch einige der „täglichen Einzelfälle“ in Stadtzentrum, von denen sogar die „Freie Presse“ berichtet und manchmal auch Ross und Reiter nennt. Länderangaben zu den Tätern fokussieren sich dann auf den nordafrikanischen Raum und Asien.
Nun stellte sich Redner zwei als „Silvio aus Leipzig“ vor und begrüßte die Veranstaltungsteilnehmer mit „Guten Morgen, Einsiedel!“ Er erklärte seine Worte auch sofort damit, dass hier aufgewachte und ausgeschlafene Leute stehen, die aufgestanden sind. Er führt im Fortgang seiner kurzweiligen Rede zur Europapolitik aus.
Dritte Rednerin ist eine jüngere Frau, hat sich nicht vorgestellt. Auch sie führt zur allgemeinen „großen“ Politik aus, ermahnt zu Wachsamkeit und ggfls. Widerstand, so wie es das Grundgesetz vorschreibt (Artikel 20 Absatz 4).
18:55 Uhr zeigt uns die noch immer nicht auf Sommerzeit umgestellte Rathausuhr, als der Redner vom Infostand mit „So, …“ zum Schweigemarsch aufruft – es ist also fünf vor acht.
Dieser setzt sich dann auf der bekannten Strecke in Bewegung.
Um 20:28 Uhr endet die Veranstaltung. Und wir wollen diesen Tag mit dem Banner von bekannter Stelle beenden. Wie immer mit passender „Politik-Kritik“ und wie immer eines der am meisten fotografierten Motive.
Vorm Rathaus war heute von 14 bis 18 Uhr wieder der Infostand aufgebaut.
Wie wir erfahren, soll die Aktion in 14 Tagen, also am 24. April, wiederholt werden.
Der „Grill-Zettel“ nimmt Bezug auf eine falsche Anschuldigung, nach der bei der ersten sonntäglichen Infostand-Veranstaltung vor zwei Wochen (27. März) hier verbotenerweise ein Grill aufgebaut worden war, was aber nicht stimmte.
In eigener Sache
Wir hatten bereits am 1. Januar angekündigt, die Berichterstattung zu den Vorgängen um das Erstaufnahmelager mindestens bis zur Erstbelegung aufrecht zu erhalten. Nach gefühlten 20 Anläufen ist es jetzt soweit: Die Tageschronik zum Dittersdorfer Weg 25 wird stark heruntergefahren.
Warum ist das so?
Dafür gibt es verschiedene Gründe:
- Zum einen -wir haben es mehrfach betont- ist der Charakter des Heimatwerkes Einsiedel eigentlich ein anderer, nämlich der Präsentation von Ortgeschichte. Vor allem von Häusern, Straßen, Naturdenkmalen usw. Nun haben wir sieben (!) Monate intensiv über die Vorgänge rund um die Liegenschaft Dittersdorfer Weg 25 im weitesten Sinne berichtet. Im Hintergrund liefen natürlich die heimatkundlichen Forschungen weiter, leider jedoch auf viel kleinerem Level.
- Und damit haben wir einen weiteren Grund: das Zeitproblem. Auch in den letzten Monaten haben wir historisches Material erhalten, einen besonders großen Posten jetzt im März. Und das gilt es aufzuarbeiten und wir wollen Teile davon sukzessive präsentieren.
- Und zum Dritten sind natürlich die Vorgänge rund um das Lager derzeit nicht so, dass es hier Bahnbrechendes zu beschreiben gibt. Hier können wir aber verkünden, dass wir eine detaillierte Berichterstattung gegebenenfalls wieder aufnehmen, wenn Relevantes erwähnenswert wird. Wir wollen und können uns nichts aus den Fingern saugen, dafür kann man diverse Publikationen käuflich am Kiosk erwerben.
Die reine Datensammlung, also Termine, Fotos, Zeitungartikel usw., die mit der Liegenschaft im Zusammenhang stehen, läuft im Hintergrund selbstverständlich weiter.
Und stichpunktartig werden wir einzelne Termine weiterhin publizieren, aber eben ohne tief in die jeweilige Materie einzusteigen.
Die Entscheidung, die Einsiedler „Asyl-Berichterstattung“ herunter zu fahren, ist uns nicht leichtgefallen und war auch keine Nacht-und-Nebel-Aktion. Und schon gar nicht beugen wir uns irgendeinem (politischen) Druck respektive Zeitgeist.
Aber wir wollen dieses große Zeitfenster, welches sich nun öffnet, nutzen, um wieder Dinge aus der Einsiedler Heimatgeschichte zu publizieren. Also Neues wird es hier immer geben, auch wenn´s meist uralt ist…
12. April 2016
Die aktuelle Belegung im Lager beträgt 105 Asylbewerber, etwa die Hälfte davon sind Kinder.
13. April 2016
Um 19 Uhr fand (bei 14 °C und Regen) wie jeden Mittwoch eine Kundgebung vor dem Rathaus mit anschließenden Schweigemarsch statt.
16. April 2016
Die „Freie Presse“ bringt heute mit „Behörde informiert über Asylauskunft“ einen kurzen Artikel, der mit der Überschrift „Asyl: Einsiedler sollen Fragen stellen“ bereits unter dem 6. April in sehr ähnlicher Formulierung schon einmal veröffentlicht wurde.
Das legt den Schluss nahe, dass bisher recht wenig Fragen eingegangen sind und die Veranstalter die Sache noch etwas „anschieben“ möchten.
Was sich aber wohl hineininterpretieren lässt, ist die Annahme, dass sich an der bisherigen Nutzung des Lagers in Bälde nichts ändern wird.
200 Tage Infostand – ein Jubiläum, mit dem wohl keiner gerechnet hätte. Die zahlreichen Akteure und viele Gäste begingen ihren Ehrentag mit einer kleinen, öffentlichen Feier im Grundstück Einsiedler Hauptstraße 56.
In den frühen Nachmittagsstunden erreichte uns das mittlerweile dritte Schreiben des „Geistes von Einsiedel“. Wir wollen es selbstverständlich nicht vorenthalten …
18. April 2016
Wir bringen mit freundlicher Genehmigung der Bürgerinitiative „GEMEINSAM für Einsiedel“ heute den Tagebucheintrag derselben von deren Facebook-Profil. Es geht dort um die Gartensparte „Waldblick“, die dem Lager genau gegenüberliegt. Wir schreiben das deshalb hier noch einmal, um der „Nicht-Facebook-Gemeinde“ einfach mal einen kleinen Einblick zu geben. Einfach so …
BI – Einsiedler Tagebuch heute, 18.04.2016
Belegung Tag 105
Hier eine kleine Begebenheit berichtet vom Vorstand der Gartenanlage:
Vor etwa einer Stunde konnten ich im „Vorbeigehen“ am Zaum bei F+U ein kurzes, aber nettes Gespräch mit einem Mitarbeiter der Security führen. Offensichtlich ein ausländischer Mitarbeiter, aber freundlich und in gutem Deutsch, sprach er mich an …. „alles gut“ …. ich antworteten freundlich zurück ….“alles gut“. „Wir haben Glück, es sind gute Menschen hier“…. fügte er erklärend hinzu und klopfte zudem auf Holz.
Gerade die Gartenanlage hätte es bei unkontrollierter Vollbelegung einer EAE hart treffen können. Unter den Kleingärtnern ist man froh über den äusserlich reibungslosen Ablauf des Betriebes im Nachbargrundstück. Bisher gibt es von Waldblicks Seite her bis auf Plakatierungen, welche zur Anzeige gebracht wurden, keine Beschwerden. Der sog. EAE – Tourismus hat sogar das eine oder andere neue Gartenmitglied gebracht, so der Vorstand des Vereins. [sic]
Mit Stand heute befinden sich im Einsiedler Erstaufnahmelager 95 Asylbewerber.
In den Abendstunden kam es um ca. 22:15 Uhr zu einem Brandanschlag auf die Häuser 16 und 17 im Lager. Drei Molotow-Cocktails sollen etwa 3 bis 4 m vor den Gebäuden auf die Wiese gefallen sein. Sie wurden vom Wachschutz rechtzeitig gelöscht. In den beiden Häusern waren zum Zeitpunkt 21 Asylbewerber untergebracht, keiner wurde verletzt.
Die Häuser 17 (hinten) und 16. Das Foto gibt einen guten Eindruck, wie nah die Gebäude am Zaun stehen. Die „drei bis vier Meter Abstand“ , in denen die Wurfgeschosse vor den Bauten niedergegangen sein sollen (so die Veröffentlichungen von „Freier Presse“, MDR und „Morgenpost“), lassen sich gut abschätzen. Auch der kurze Steilhang unmittelbar vor den Gebäuden ist recht gut erkennbar. (Foto vom 29. November 2015)
Das Entsetzen über die Attacke von gestern Abend ist groß, unisono wird der Anschlag im Ort scharf verurteilt. Wie wohl die allermeisten Einsiedler lehnen auch wir derartige Aktionen entschieden ab!
Wie immer schießen sofort Spekulationen über die Täter ins Kraut: rechts motiviert, links motiviert, ein paar Rotzer, denen „in Einsiedel zu wenig los ist…“.
Bis in die Abendstunden blieben direkte Schuldzuweisungen der Medien aus. Nachfolgend drei Screenshot von heute Mittag. Nachdem vor allem über die Anzahl der Asylbewerber (200!) im Lager falsch informiert wurde, wurde die Angabe später im Laufe des Nachmittags präzisiert.
Es kann als gesetzt gelten, dass die Polizei in alle Richtungen ermittelt und die medialen Ausführungen oben, die in ähnlicher Form auch in anderen Publikationen zu finden sind, dem derzeitigen Sachstand und Bemühungen der Exekutive wohl recht gut entsprechen.
Der Einsiedler Ortsvorsteher Falk Ulbrich (CDU) wird vom MDR wie folgt zitiert:
„Wir verurteilen den Brandanschlag und sind froh, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind. Wir hoffen, dass die Polizei die Täter ermitteln kann.“
Um 19:00 (19:15…) Uhr fand dann die mittwöchliche Kundgebung gegen die Asylpolitik der Regierung statt.
Der versuchte Brandanschlag war dann auch das erste Thema bei der Demo heute Abend vor dem Rathaus. Der Sprecher vom Infostand distanzierte sich sofort von der Attacke: „Es nutzt nur denen, die aus so einer Sache Kapital schlagen können.“ Beifall aus dem Publikum. Seine vorbereitete, ursprüngliche Rede rückte etwas in den Hintergrund.
Er war heute als einziger Sprecher vorgesehen, allerdings bat -für alle unerwartet- die Einsiedler Ortschaftsrätin Steffi Barthold (Bürgerliste) darum, sprechen zu dürfen, dem seitens des Veranstalters auch zugestimmt wurde. Schwächen in der verbalen Ausdrucksweise ihrerseits und Ungeduld und „nicht ausreden lassen“ auf der Seite des Veranstalters, dazu eine etwas aufgeheizte Stimmung im Publikum, hinterließen einen wirklich schlechten Eindruck. Schade für alle Beteiligten, wirklich schade!
Seit langen wurde die Veranstaltung und auch der anschließende Schweigemarsch heute wieder einmal von Bereitschaftspolizei begleitet.
21. April 2016
Erwartungsgemäß hat es heute Einsiedel im Lokalteil der „Freien Presse“ ganz nach vorn geschafft. Nach vielen Wochen „Einsiedler Abstinenz“ berichtet heute Michael Müller, der den ihm zum Zeitpunkt bekannten Wissenstand wiedergibt.
Ein ganz spezieller Fall … … Viel interessanter ist der DPA-Artikel, der auf der Website der „Freien Presse“ in den Abendstunden abrufbar ist.
Mit Stand heute befinden sich im Einsiedler Erstaufnahmelager 90 Asylbewerber.
24. April 2016
Am Nachmittag war vor der Einsiedler Rathaus wieder der Infostand aufgebaut.
Um 18 Uhr war vom linken Bündnis „Chemnitz Nazifrei“ eine Demo am Einsiedler Bahnhof mit anschließendem Marsch Neue Straße – alte Hauptstraße bis Rathaus angemeldet.
Um 19 Uhr war die Ortschaftsratssitzung mit Einwohnerfragestunde
Hier wurde bekannt, dass die vollständige Erneuerung der Wasserleitung auf der Schollstraße für Ende Mai, Anfang Juni vorgesehen ist. Unklar ist zum Zeitpunkt, ob während der Bauarbeiten die Belegung im Lager beibehalten oder heruntergefahren wird.
„Demonstration gegen Rassismus“
Unter dieser Überschrift war die gestrige Demo „Freie-Presse“-Redakteur Michael Müller einen ganz kurzen Artikel wert. Neutral geschrieben, den Tatsachen entsprechend und >>> Achtung, jetzt kommt’s: die Teilnehmerangabe „etwa 100 Menschen“ stimmte tatsächlich!
Mittwochsdemo
Die Teilnehmer der wie immer verspätet begonnenen Kundgebung gegen die Asylpolitik vor dem Einsiedler Rathaus hörten heute wieder zwei hervorragende Reden.
Bei schönem, aber kaltem Wetter (4 °C), gab es im Anschluss den obligatorischen Schweigemarsch auf bekannter Strecke.
Die LDS informiert in den Vormittagsstunden via „Medienservice“ auf „sachsen.de“ noch einmal über die Bürgerversammlung am kommenden Montag. Kurz zuvor lesen wir an gleicher Stelle eine weitere, Einsiedel betreffende Pressemeldung, wir haben diese am 2. Mai eingefügt.
30. April 2016
An diesem Wochenende erhielten viele Einsiedler die vierte Ausgabe der „Informationen aus Einsiedel“ kostenlos in ihre Briefkästen zugestellt.
Beim Einsiedler Maiumzug ist erstmals auch ein Wagen des Infostandes dabei.
Pressemeldung:
Integration in Einsiedel – Ehrenamtliche Helfer erhalten Fördermittelbescheid von Ministerin Köpping
Einladung an die Medien
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ehrenamtliches Engagement für Flüchtlinge im Chemnitzer Ortsteil Einsiedel wird mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Integrative Maßnahmen“ unterstützt. Das Projekt „Koordinator für ehrenamtliche Helfer in der Flüchtlingshilfe“ des Fördervereins der ev.-luth. Jakobikirche Einsiedel erhält am kommenden Montag den Fördermittelbescheid.
Integrationsministerin Köpping: „Hier in Einsiedel gibt es, wie in ganz Sachsen, Menschen, die für andere Verantwortung übernehmen, die da sind und helfen. Ich freue mich, dass wir mit dem Förderprogramm Integrative Maßnahmen, diese Arbeit unterstützen können.“
Wir laden Sie herzlich zur Fördermittelübergabe ein.
Übergabe Fördermittelbescheid „Integrative Maßnahmen“ an den Förderverein der ev.-luth. Jakobikirche Einsiedel e.V.
Datum: Montag, 2. Mai 2016
Uhrzeit: 16:00 Uhr,
Ort: Turnhalle, Dittersdorfer Weg 4, 09123 Chemnitz, OT Einsiedel
Wir würden uns freuen, ein Mitglied Ihrer Redaktion begrüßen zu können. Ihre Anmeldung würde uns die Planung erleichtern.
(…)
Um 18 Uhr fand im Einsiedler Gymnasium die Bürgerversammlung der Landesdirektion Sachsen (Zentrale Ausländerbehörde) statt, siehe dazu auch die Pressemeldung weiter oben.
Die recht geringe Resonanz zu dieser Veranstaltung kam nicht unerwartet und war wohl auch vorhersehbar. Unzählige Gespräche in der Vorwoche und vor allem während des Festes zum 1. Mai oben an der Brauerei ließen erahnen, dass die Teilnehmer bei weitem nicht die Anzahl erreichen würden, wie zu der Bürgerversammlung unter dem 29. Oktober 2015 an gleicher Stelle.
Wir zitieren im Zuge der o.g. Veranstaltung nun das „Einsiedler Tagebuch“ der BI „GEMEINSAM für Einsiedel“ mit deren freundlicher Genehmigung:
BI – Einsiedler Tagebuch heute, 02.05..2016
Belegung Tag 119
Die Landesdirektion Sachsen hatte am heutigen Abend zur Infoveranstaltung zum Thema EAE, in´s Gymnasium Einsiedel eingeladen.
Zu diesem Zwecke hatte man den Einlass kurzerhand zum Hochsicherheitstrakt gemacht. Nun gut Ordnung muss sein und besser einmal mehr hingeschaut als zuwenig. Unverständlich bleibt hingegen, weshalb Personen mit gültigem Reisepass statt Personalausweis der Eintritt verwehrt werden sollte.
Wer vorab grosse Erwartungen an den Abend knüpfte, musste enttäuscht nach Hause gehen. Im Grossen und Ganzen muss man die Veranstaltung als dizipliniert und sachlich bezeichnen. Die Informationen von Herrn Diedrichs (LDS) waren wie immer sehr exakt und sachlich ausgeführt, Antworten auf lange offene und überfällige Fragen sagte er bereitwillig zu.
Enttäuschend hingegen müssen wir den Auftritt von Frau Ludwig bezeichnen. Unangenehme Fragen versuchte sie geschickt mit einem grossen bunten Regenbogen aus Wortspielen in ein schönes buntes Licht zu stellen, und somit zu entkräften. So kam es auch dazu, dass mehrere Fragesteller noch einmal direkt „nachhaken“ mussten.
Dass wir Einsiedler mittlerweile mittwochs nicht mehr nur gegen die EAE auf die Strasse gehen, sondern zu 98% gegen die verfehlte Politik im Lande, sollte auch Frau Ludwig nicht entgangen sein, aber sie behauptet es !
!!! In der Versammlung und auch im MDR Interview !!!
Ebenfalls nicht wahrheitsgemäss ist beispielsweise ihre Aussage im MDR, dass die überwiegende Unterbringung von Familien zugesagt wurde. Sogar Herr Diedrichs (LDS) hatte bezugnehmend auf die vorangegangene Veranstaltung heute nochmals bekräftigt, dass er dies nicht zusagen konnte, aber sehr froh ist, dass es so gekommen ist.
Klartext:
Die Ruhe und Ordnung im Ort ist einzig und allein dem besonnenen, kritischen und friedlichen Wiederstand der Bürgerschaft zu verdanken. Wir erinnern an die Pressemitteilung mit der Aussage
„Einsiedel geht in der kommenden Woche ans Netz“. Und hätten die Einsiedler nicht ernst gemacht, wäre es auch so gekommen.
In diesem Sinne eine gute Nacht. [sic]
3. Mai 2016
Die Bürgerversammlung von gestern Abend fand freilich heute ihre Resonanz im Mainstream – auf unserem Facebook-Profil haben wir entsprechende Artikel geteilt.
4. Mai 2016
Bei der heutigen Mittwochsdemo kam der Sprecher des Infostandes noch einmal auf die Demo von „Chemnitz Nazifrei“ am Dienstag vergangener Woche zu sprechen und selbstverständlich blieb auch die Bürgerversammlung vom Montag nicht unerwähnt. Sichtlich stolz war er und wohl der ganze Infostand, dass dieser beim Festumzug am 1. Mai in der Moderation (sinngemäß) „als mittlerweile feste Größe in Einsiedel“ genannt wurde. Das ist natürlich korrekt. Wenn auch ganz bestimmt nicht von allen geliebt … bekannt sind die Akteure des Infostandes hier auf jeden Fall.
Zweiter Sprecher war „Der Lange aus Roßwein“. Dieser Mann von der Bürgerinitiative „Roßwein wehrt sich gegen Politikversagen“ war kein Unbekannter. Er hatte bereits unter dem 23. März in Einsiedel interessant gesprochen und auch heute wieder mit einer unterhaltsamen Rede den Kundgebungsteilnehmern Ereignisse geschildert, die man so im Mainstream ganz sicher nicht hört oder liest.
Fazit: heute gab es bei mittlerweile trockenen Himmel und 8 °C zwei kurzweilige Reden, die von den Teilnehmern des anschließenden Schweigemarsches wohl noch in kleineren Kreisen weiterdiskutiert wurden.
Und der Schweigemarsch als solcher ging dann auch entsprechend über die Bühne … keine Parolen, keine Pöbeleien, kein Alkohol, keine Vermummten …
7. Mai 2016
„Das andere Gesicht von Einsiedel“, unter dieser Überschrift berichtet heute Michael Müller in der „Freien Presse“ Verschiedenes von der „Flüchtlingshilfe Einsiedel“. Eines muss man dieser lassen: Sie ist äußerst konsequent bei der „Nichtherausgabe“ von Informationen: „Interview-Anfragen wurden stets abgelehnt„, berichtet Müller. Und da war er nicht der Einzige.
Nun -nach der ministeriellen Förderbescheidübergabe am letzten Montag- gab es doch ein paar Informationen. Wie so oft haben wir den entsprechenden Artikel auf unserer Facebookseite geteilt.
8. Mai 2016
Der Infostand hatte sich am Nachmittag wieder für ein paar Stunden von dem Einsiedler Rathaus positioniert.
Ein Mittwoch und damit um 19 Uhr das allwöchentliche Treffen der Asylkritiker vor dem Rathaus.
Bei bestem, frühlingshaften Wetter und 18 °C gab es heute wieder zwei hervorragende Vorträge der „Stammredner“ und den anschließenden Schweigemarsch auf bekannter Runde.
Zwei wichtige Termine wurden heute verkündet, wenn auch noch nicht bestätigt:
17. Mai, zur Bürgersprechstunde sind LDS und DRK vor Ort.
24. Mai, Treffen aller Akteure (auf Einladung), die in die Asylbewerberthematik involviert sind. Also Befürworter und Gegner.
In Erinnerung der Reden bleibt auch hier wieder das berechtige Bemängeln der Öffentlichkeitsarbeit der Flüchtlingshilfe Einsiedel. Gerade vor dem Hintergrund des in der letzten Woche übergebenen Fördermittelbescheides bringt die abgedroschene „Wir-helfen-Punkt-Floskel“ noch mehr Unmut in weite Teile der Einsiedler Bürgerschaft. Einige Fakten gab es letzten Samstag in der „Freien Presse“, die -so ist die allgemeine Vermutung- nur herausgegeben wurden, da Staatsministerin Petra Köpping und OB Barbara Ludwig dazu „ermunterten“.
Wenn wir im gleichen Artikel lesen „Weil wir uns auf unsere Arbeit und die Menschen in der Einrichtung konzentrieren wollen“, erläutert Mitbegründer Veit Gruber die Zurückhaltung.“ stellt sich die Frage, wieso bei „weit über 100“ Menschen, die dort tätig sind, nicht mal einer oder zwei etwas Öffentlichkeitsarbeit betreiben und aller paar Tage einige Informationen posten können. Nun, vielleicht fürchtet man Kritik in Form von Kommentaren, die dann dort folgen könnten. Kommentare, die Akteure und BI bei den Asylkritikern scheinbar täglich aushalten müssen!
Dazu noch ein Zitat des „Einsiedler Tagebuchs“: „Und diese Menschen [die Einsiedler Asylkritiker, d. Red.] lassen sich nicht dafür feiern und auszeichnen, dass sie es sind, die den Willen der Allgemeinheit nach außen tragen und die tatsächlich Gesicht zeigen. Wir werden nicht ermutigt, über unsere Arbeit zu informieren und tun es trotzdem. Wir demonstrieren. Punkt.“
Es täte wohl der Flüchtlingshilfe Einsiedel gut, ein wenig in PR zu investieren. Kindliche Bildchen und rückwärts geschriebene Namen in sozialen Netzwerken bringen vielleicht „Anerkennung“ in den eigenen Reihen, als Hilfsmittel zur Außenwirkung verpuffen sie völlig. Und die Protagonisten, die jetzt wieder die alte Leier anstimmen, dass sie nach Identifizierung geteert und gefedert durch Dorf getrieben werden, sollten sich ein Beispiel an den paar jungen Mädels nehmen, die mit realem Namen und Bild ihre Meinung kundtun und denen selbstverständlich auch keiner zu Leibe rückt.
Und um es noch einmal deutlich zu sagen: Gewalt, von welche Seite und aus welchen Beweggründen auch immer, wird in Einsiedel abgelehnt!
Viel kooperativer ist da Dirk Dietrichs von der Landesdirektion. Auf Nachfrage der BI „Gemeinsam für Einsiedel“ gibt er ganz konkrete Auskunft:
Zu Ihrer Frage nach der Belegung teile ich Ihnen folgenden Belegungsstand vom heutigen Tag (11.05.16) mit:
95 Personen (43 weiblich, 52 männlich), davon 37 Kinder
Hauptherkunftsländer: Syrien (55), Indien (11), Afghanistan (9), Libyen (5), Irak (4)
Nicht neu war heute das Banner im Kreuzungsbereich Neue Straße, es wurde das Motiv von letzter Woche gezeigt.
Bürgersprechstunde mit Landesdirektion und DRK-Vertretern ab 16 Uhr im Rathaus.
Die derzeitige Belegung im Einsiedler Lager beträgt 84 Asylbewerber. Es wurde vereinbart, dass die aktuelle Belegung immer dienstags von der LDS an den Ortschaftsrat per Mail übermittelt wird. Heute hat das schon mal gepasst …
Heute gab es wieder die bekannte Mittwochsveranstaltung der Asylkritiker vor dem Rathaus mit augenscheinlich mehr Teilnehmern als in der Vorwoche. Die Besucher hörten einen größeren Redebeitrag von einem „Stammsprecher“ und dann noch einige Informationen einer „Gastsprecherin“, die aus dem Stadtrat berichtete. Ein kleiner Spaziergang auf bekannter Runde bei 14 °C und trockenem Wetter beendete die Veranstaltung. Ansonsten keine besonderen Vorkommnisse! Wie immer!
(Fotos unten: Werner Reuter)
19. Mai 2016
„Wirbel um großes Stahlgerüst direkt neben dem Flüchtlingsheim“ titelt heute die „Freie Presse“ in einem größeren Artikel im Lokalteil. Wir haben diesen auf unserer Facebookseite geteilt und regen zum Durchlesen an.
Dieser Artikel macht unterm Strich deutlich, wie vergiftet das Klima in Einsiedel ist. Der Sachverhalt mit den Bienen (…kleinstes Nutztier des Menschen) und dem Gerüst ist nicht ganz so neu, erst letzten Freitag trug einer der beiden Imker in der Mitgliederversammlung von Haus & Grund bezüglich der Problematik vor. Aber was nun wieder für Gerüchte, Einbildungen und Neurosen hier im Ort produziert werden, stimmt mehr als bedenklich. Es will scheinen, das alles, wirklich alles, was diesseits der Zwönitz errichtet wird, im Verdacht steht, gegen die EAE und deren Bewohner gerichtet zu sein. Wo soll das noch hinführen?
„Heimatstolz und Fremdenangst“ – Ein weiterer Artikel in der „Freien Presse“ von heute. Er streift Einsiedel eigentlich nicht, betrifft die sächsische CDU, deren scheinbar wieder aufgewärmte Patriotismusdebatte und bringt auch AfD-Zitate wie „Weg vom links-rot-grün versifften 68er Deutschland„. Der Beitrag ist in seiner Gesamtheit lesenswert, wer also etwas Zeit übrig hat …
Der geneigte Leser erkennt, dass das fast unüberschaubar wirkende Konvolut der Linksparteien -deren programmatischen Unterschiede vermutlich nur die eigenen Parteigenossen erfassen- mit der sächsischen CDU wohl noch etwas Geduld haben muss, bevor diese im Gleichschritt mit ihnen marschiert. Seit` an Seit` sozusagen.
Und wenn der Redakteur eingangs des Artikels fragt: „Eine Anbiederung an die AfD?“, trauen wir uns die Antwort zu: Nein, eine ängstliche Reaktion!
Heute Nachmittag war wieder der Infostand für einige Stunden vor dem Rathaus aufgebaut (Foto rechts).
Fotos unten:
Bereits gegen halb zwei Uhr nachmittags fand die 37. Erzgebirgsrundfahrt in Einsiedel ihr Ende. Die Polizei musste temporär die Zufahrten zur Einsiedler Hauptstraße für die Radrennsportler sperren. Zu einer Zeit, als der Bus der Linie 92 auf selbige wieder auffahren wollte. Lachend meinte ein Zuschauer, dass es wohl morgen wieder schlechte Presse gäbe; dass der „Einsiedler Mob“ den Sonderbus, der ins Lager hin und zurück pendelt, blockiert habe.
Also Entwarnung: Keine Blockade, eine polizeiliche Maßnahme in Folge einer Sportveranstaltung. 😆
Die aktuelle Belegung am heutigen Tage beträgt 76 Asylbewerber im Einsiedler Lager.
Um 18:30 Uhr fand auf Einladung des Ortschaftsratsvorsitzenden ein Treffen der unterschiedlichen Akteure rund um die Einsiedler Asylproblematik statt. Die Veranstaltung war bezüglich der Teilnehmerzahl bewusst klein gehalten.
Folgende Beteiligte waren vor Ort:
2x Flüchtlingshilfe Einsiedel, 2x Infostand, 1x Kirche, 3x BI „Gemeinsam für Einsiedel“, 1x Feuerwehr Einsiedel, ein Ortschaftsrat und der Ortschaftsratsvorsitzende. Mithin also elf Personen.
Es war eine angenehme Gesprächsatmosphäre, eine Wiederholung, uU auch mit anderen Teilnehmern und Pressevertretern, ist geplant.
Die Veranstaltung endete kurz nach 21 Uhr.
25. Mai 2016
Auf der Mittwochsdemo der Asylkritiker gab es heute drei Sprecher. Zum einen kam erneut die Sache mit den Bienen in der Sparte „Waldblick“ zum Vortrag, der Imker berichtete. Die anderen Themen waren die aktuelle Politik in Deutschland und der „Tag der offenen Tür“ in der Grundschule Einsiedel am 1. Juni.
Links: Flyer / Aushang
(Fotos unten: Werner Reuter)
28. Mai 2016
Die mittlerweile fünfte Ausgabe der „Informationen aus Einsiedel“ wurde heute vielen Einsiedlern kostenlos in ihre Briefkästen zugestellt.
Im Pfarrgarten (Harthauer Weg 4) gab es heute Nachmittag ein großes Kinderfest. Dazu waren auch Familien aus der EAE eingeladen und erschienen.
Nach Rücksprache mit einigen Teilnehmern hörten wir von allen, dass die Veranstaltung ein großer Erfolg gewesen sei. Das hervorragende Wetter tat ein Übriges.
Ortschaftsratssitzung ohne Bürgersprechstunde.
Nach über einem halben Jahr großer Zurückhaltung gibt es heute einen recht umfassenden Einblick in das Wirken der Flüchtlingshilfe Einsiedel. Im Einsiedler Anzeiger Juni 2016 finden wir auf den Seiten 10 & 11 einen sehr ausführlichen Artikel. Wir freuen uns, dies schreiben zu können. Es ist davon auszugehen, dass der Beitrag von regem Interesse sein wird.
Die aktuelle Belegung im Lager beträgt mit Stichtag heute 63 Asylbewerber.
Hier geht es weiter mit Teil 4 unserer Chronik über das Erstaufnahmelager Chemnitz-Einsiedel: Die Zeit ab 1. Juni 2016.
Wir danken allen, die Fotos und Daten bereitgestellt haben! Auch denen, die nicht genannt werden wollen, uns aber uneigennützig ihre Fotos, Daten, Informationen und Leserbriefe zur Veröffentlichung überlassen haben.
Und freilich sind wir auch zukünftig auf Zuarbeit angewiesen und freuen uns über diese!
Abschließend möchten wir darauf hinweisen, dass auf unserem Facebook-Profil (Heimatwerk Einsiedel) und in unserem Twitter-Account (HeimatEinsiedel) oftmals noch ergänzend zu dieser Seite Artikel geteilt werden, die die Liegenschaft betreffen. Freilich nur, soweit diese anbieterseitig verfügbar gehalten werden.
Meist handelt es sich um Artikel anderer Medien, die die oben erwähnten Auszüge aus Zeitungen usw. nochmals vertiefen.