Ehemalige Ortslistennummer/Brandkatasternummer 6F
Vormals „Cigarren-Kunze“ und Maßschneiderei Kahle
Das Gebäude Hauptstraße 127 in einer Aufnahme aus den 1920er Jahren.
(Foto: Jürgen Krauß)
Im Jahre 1926 finden wir hier den Tabakwaren-Großhandel Ernst Kunze und in den 1930er Jahren die Maßschneiderei Erich Kahle.
Derzeit liegen für beide Männer keine weiteren Informationen vor.
(Annoncen: Ingobert Rost)
Es bedarf einer gewissen „Vor-Ort-Kenntnis“, den genauen Standort dieses 1945 im Bombenhagel untergegangenen Gebäudes zu lokalisieren:
Links: Einsiedel, zwischen 1933 und 1935, Umzug der örtlichen HJ
“Wir werden weiter marschieren, wenn alles in Scherben fällt,
denn heute da hört uns Deutschland, und morgen die ganze Welt.”
Unten: Einsiedel 1945
Die HJ singt jetzt nicht mehr, aber nur kurze Zeit später wird eine andere Kinder- und Jugendorganisation einer neuen Ära, die über 40 Jahre dauern sollte, andere Lieder auf eine andere Führung singen. 1989 wird auch diese untergehen, aber ganz sicher nicht mit dem unsäglichen Leid und dem immensen materiellen Schaden, den das Dritte Reich hinterließ.
Trotzdem wollen wir noch die zweite Strophe des eigentlich verbotenen Liedes von Hans Baumann „Es zittern die morschen Knochen“ zitieren:
“Und liegt vom Kampfe in Trümmern, die ganze Welt zuhauf,
das soll uns den Teufel kümmern, wir bauen sie wieder auf.”
Den genau dieser bis Kriegsende aus tausenden Kehlen gesungene „Aufbau“ ist beim Gebäude in der Hauptstraße 127 nicht geschehen, nachdem es wie so viele Einsiedler Häuser den anglo-amerikanischen Bombern am 5. März 1945 zum Opfer gefallen war.
Zum Foto rechts noch eine kurze Erklärung:
- Der Trümmerhaufen ganz vorne im Bild gehört zum Gebäude Hauptstraße 129, Besitzer Max Schütz (“Drei Eichen”).
Dieses Haus erkennen wir auf dem “HJ-Umzugsfoto” oben am rechten Bildrand hinter der Kutsche. Von diesem Gebäude kündet heute gar nichts mehr, einstmals stand es aber links neben der heute noch vorhandenen Turnhalle (Hauptstraße 131). - In der Bildmitte die Ruine der Nr. 127, vergleiche mit dem Foto eingangs dieser Seite.
- Rechts im Hintergrund sehen wir das zur Nr. 127 gehörende Nebengebäude. Es steht noch heute und soll uns als Orientierung dienen.
Die beiden Fotos unten geben uns das Aussehen am 15. Dezember 2007 wieder. Das ehemalige Nebengebäude ist heute Wohnhaus. Die Bedachung geht mit dem straßenseitigen Giebel nicht konform. Wir sehen deutlich das Pultdach, obwohl uns der Giebel von vorne betrachtet eine ganz andere Dachform suggeriert. Das rechte “Fenster” der oberen Etage ist aufgemalt.
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